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Zügeln: Mehrheit der Schweizer Bevölkerung schleppt Kartons selber

Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung setzt beim Zügeln auf die eigene Muskelkraft und jene von Freundinnen, Freunden und Familie. Nur ein Drittel nutzt eine Umzugsfirma. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von comparis.ch mit dem grössten Online-Immobilienmarktplatz der Schweiz.

Grafik obs/comparis.ch


Umziehen ist meist ein Kraftakt für die Betroffenen. Trotzdem krempeln viele Schweizerinnen und Schweizer die Ärmel hoch und transportieren ihre Sofas, Betten, Regale und unzählige Zügelkisten selbst von der alten in die neue Wohnung. Fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent), die mindestens einmal im Leben umgezogen sind, organisierten ihren letzten Umzug auf eigene Faust, mit Unterstützung aus dem persönlichen Umfeld. Gut ein Drittel (36,9 Prozent) engagierten Zügelprofis. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Comparis mit dem grössten Online-Immobilienmarktplatz der Schweiz.


Die Bereitschaft, ohne Umzugsunternehmen zu zügeln, ist bei den 18- bis 35-Jährigen ausgeprägter als bei den 36- bis 55- und über 56-Jährigen. Menschen auf dem Land sind zudem gegenüber solchen aus der Stadt oder der Agglomerationen weniger bereit, den Umzug Profis zu überlassen.


Jüngere Generationen sind preissensitiver

Comparis fragte auch nach den Motiven, kein Umzugsunternehmen zu engagieren. «Für fast die Hälfte der Befragten war ein Umzugsunternehmen zu teuer», sagt Comparis-Finanzexperte Frédéric Papp. Gewichtige Motive für den Umzug in Eigenregie waren zudem neben selbst umziehen mit Freundinnen, Freunden und Familie (48 Prozent) auch die geringe Anzahl an Umzugsgütern (25 Prozent).


Personen im Alter von 18 bis 35 Jahren und 36 bis 55 Jahren zeigen sich preissensitiver als die über 56-Jährigen. Die Differenzen lassen sich zum einen durch die hohe Finanzkraft der Babyboomer erklären. Zum anderen aber auch damit, dass Jüngere mehr zupacken könnten als Ältere, so Papp.


Es zeigt sich auch, dass Schweizerinnen und Schweizer mit einem Bruttohaushaltseinkommen von mehr als 8’000 Franken deutlich mehr schwere Gegenstände zügeln als jene mit einem Einkommen von weniger als 8’000 Franken. Zu den schweren Umzugsgütern der Wohlhabenderen zählen neben schweren Möbeln beispielsweise Fitnessgeräte und Gartengeräte, die in Haushalten mit geringem Einkommen (bis 4’000 Franken) signifikant seltener zum Umzugsgut gehören.


Frauen putzen eher als Männer

Die Endreinigung der alten Wohnung ist Teil des Umzugs. Das Eigenengagement ist beim Putzen noch ausgeprägter als beim Kistenschleppen. Gut 70 Prozent der Befragten, die mindestens einmal im Leben umgezogen sind, nahmen den Putzlappen selbst in die Hand. Nur knapp 30 Prozent liessen putzen.

Beim Saubermachen bestätigt sich ein Klischee: Die Putzbereitschaft bei Frauen ist grösser als bei Männern. Beim Kistenschleppen liess sich hingegen kein statistischer Unterschied zwischen den Geschlechtern ausmachen.


Polenta- und Röstigraben beim Putzen

Die Auswertung der Umfragedaten fördert auch deutliche Unterschiede in den Regionen zutage. Bewohnende der französisch- und italienischsprachigen Schweiz sind mit 81,9 und 82,8 Prozent viel eher bereit, die Endreinigung der alten Wohnung selbst vorzunehmen als dies in der Deutschschweiz (65,6 Prozent) der Fall ist.


«Die regionalen Differenzen sind teilweise der unterschiedlichen Finanzkraft geschuldet», sagt Papp. Das verfügbare Einkommen (Bundesamt für Statistik, Stand 2019) ist in der Deutschschweiz mit fast 52’000 Franken deutlich höher, als es in der Romandie mit gut 46’000 oder in der italienischen Schweiz mit gut 44’000 Franken der Fall ist.


Aus den Umfragedaten geht hervor, dass die Motivation, selbst zu putzen, mit steigendem Einkommen abnimmt. Personen mit einem Bruttohaushaltseinkommen pro Monat von mehr als 8’000 Franken beauftragen eher ein Putzinstitut als jene mit weniger als 8’000 Franken.


Die repräsentative Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut INNOFACT im Februar 2021 im Auftrag von comparis.ch unter 1’018 Personen in der ganzen Schweiz durchgeführt.

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