Wie sieht es im Innern eines Monster-Hagelkorns aus?
Forscher des Meteorological Service of Catalonia setzen CT-Scans zur Analyse riesiger Hagelkörner ein, die im Sommer 2022 während eines außerordentlich starken Gewitters auf den Nordosten der Iberischen Halbinsel niedergegangen sind. Laut der leitenden Wissenschaftlerin Carme Farnell Barqué ermöglichen diese Scans eine Untersuchung der inneren Strukturen, ohne dass die Probe dabei beschädigt wird. "Jetzt haben wir zum ersten Mal eine direkte Beobachtung der gesamten inneren Struktur von Hagelkörnern. Damit ergeben sich endlich auch Hinweise darauf, wie sich die Vorhersage der Hagelbildung verbessern lässt."
pte.
Symbolbild von Tobias Hämmer / pixabay.com
Zwölf Zentimeter Durchmesser
Nachdem der Sturm am 30. August auf Katalonien getroffen war, sammelten Bewohner Hagelkörner und bewahrten sie in ihren Kühltruhen auf. Manche dieser Körner glichen mit einem Durchmesser von bis zu zwölf Zentimetern schon eher Steinen. Im Labor wurde jetzt ein nach dem Zufallsprinzip ausgewähltes Sample mit der Ausrüstung einer Zahnklinik untersucht.
Laut Seniorautor Xavier Úbeda wurde nicht erwartet, derart klare Bilder vom inneren der Hagelkörner zu erhalten. Die je 512 Bilder oder Einzelschichten jeder Probe zeigten die Position des Kerns und dies von verschiedenen Schichten. Co-Autor Javier Martin-Vide nach liefern die CT-Scans Infos hinsichtlich der Dichte. Damit werde es möglich, die verschiedenen Schichten zu identifizieren, die mit den Stadien eines Hagelsturms in Verbindung stehen.
Kerne nicht im Zentrum verortet
Die Achsen und Ebenen im Inneren können unregelmäßig sein. Das war sogar dann der Fall, wenn sie äußerlich wie fast perfekte Kugeln aussahen. Zudem befanden sich die Kerne nicht im Zentrum. Das war vor allem bei sphärischen Objekten der Fall. "Wir konnten nachweisen, dass der sogenannte Embryo sich auch weit vom Zentrum entfernt befinden kann. Das weist darauf hin, dass diese Körner heterogen in drei verschiedene Richtungen wachsen können", so Co-Autor Tomeu Rigo Ribas.
Zudem weisen verschiedene Schichten eine unterschiedliche Dichte auf. Zwei der Proben verfügten über dickere Bereiche. Das weist darauf hin, dass es sich dabei um die Seite des Hagelkornes handelte, die beim Fallen nach unten ausgerichtet war. Die in "Frontiers in Environmental Science" veröffentlichten Ergebnisse stellen die bisherigen Annahmen auf den Kopf. Die Wissenschaft ging bisher davon aus, dass sehr große Hagelkörner nur über unregelmäßige Formen verfügen können.
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