Weinende Frauen machen Männer sanftmütig
Die Tränen von Frauen enthalten Chemikalien, die bei Männern Aggressionen blockieren. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung von Shani Agron vom Weizmann Institute of Science. Laut der Forscherin führt der Geruch dieser Tränen zur Verringerung der Aktivität des Gehirns, die mit Aggressionen in Verbindung steht. Die Folge ist ein weniger aggressives Verhalten.
pte.
Symbolbild von Dmitry Ganin / unsplash.com
Bekannte Reaktion bei Nagern
Es ist bekannt, dass die männliche Aggression bei Nagetieren blockiert wird, wenn sie die Tränen von Weibchen riechen. Dabei handelt es sich um ein Beispiel einer sozialen Chemosignalisierung, die bei Tieren weitverbreitet ist. Beim Menschen tritt sie seltener auf oder es ist weniger über diesen Mechanismus bekannt. Um festzustellen, ob Tränen beim Menschen die gleichen Auswirkungen haben, haben die Forscher eine Gruppe von Männern entweder den gefühlsbetonten Tränen von Frauen oder salzigem Wasser ausgesetzt.
Dieser Test fand statt, während die Teilnehmer ein Spiel für zwei Personen spielten. Dieses Spiel war darauf ausgerichtet, ein aggressives Verhalten gegenüber dem Gegenüber auszulösen. Bestand die Möglichkeit, konnten die Männer am anderen Spieler Rache nehmen, indem sie sie dazu brachten Geld zu verlieren. Die Männer wussten dabei nicht, was sie rochen und konnten auch keine Unterscheidung zwischen den Tränen und der Salzlösung treffen, da beide geruchlos waren.
40 Prozent weniger Aggression
Das auf Rache ausgerichtete aggressive Verhalten während des Spiels verringerte sich um mehr als 40 Prozent, nachdem die Männer die Frauentränen gerochen hatten. Die Wiederholung des Tests in einem MRI-Scanner hat gezeigt, dass mit dem präfrontalen Kortex und der anterioren Insula zwei mit Aggressionen in Verbindung stehende Gehirnregionen zwar bei Provokationen während des Spiels aktiver wurden, aber in einem geringeren Ausmaß.
Gleichzeitig haben die Forscher festgestellt, dass je größer der Unterschied bei dieser Gehirnaktivität war, desto seltener die Spieler auch Rache nahmen. Die in "PLOS Biology" veröffentlichten Forschungsergebnisse legen daher nahe, dass die soziale Chemosignalisierung bei der menschlichen Aggression eine Rolle spielt. Damit sei aber auch geklärt, dass Tränen voller Gefühle nur beim Menschen auftreten.
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