Verbleibende Solothurner Regierung muss in zweiten Wahlgang
Das ist ein ziemlicher "Schämer" für die Solothurner Kantonsregierung. Alle bisherigen Regierungsrätinnen und Regierungsräte, also Sandra Kolly-Altermatt (die Mitte), Susanne Schaffner (SP) und Peter Hodel (FDP), müssen in den zweiten Wahlgang. SVP-Kandidatin Sibylle Jeker (SVP) wird im ersten Wahlgang Vierte, hauchdünn hinter Hodel.

Auf dem fünften Platz im ersten Wahlgang folgt SP-Mann Mathias Stricker und auf dem sechsten Platz Edgar Kupper (die Mitte). Die beiden Verteidiger der frei werdenden Sitze, Marco Lupi (FDP), der den Sitz von Remo Ankli verteidigen sollte und Daniel Urech (Grüne), welcher den Sitz von Brigit Wyss verteidigen müsste, liegen weit abgeschlagen auf den letzten Plätzen.
Es riecht im Hinblick auf den zweiten Wahlgang also förmlich nach politischen Veränderungen bei der Solothurner Regierung. Die Entscheidung fällt am 13. April 2025.
Die Grünen dürften ihre Kandidatur zugunsten von Mathias Stricker von der SP zurückziehen, wenn die Linken schlau sind. Und die FDP ist im Dilemma. Zieht sie ihre Kandidatur zurück, hilft sie der Mitte und der SVP, verliert aber einen Sitz auf sicher. Wechselt sie "das Pferd" aus, müsste sie mit einer bereits sehr bekannten Persönlichkeit kommen, die dann sogar Wahlchancen hätte.
Bei der SVP sieht es, trotz einem super Ergebnis im ersten Wahlgang, eher düster aus. Denn diese Konstellation hatten wir im Kanton Solothurn gefühlt schon zehnmal. SVP-Kandidatur im ersten Wahlgang top, im zweiten flop. Dies, weil sich die Reihen der Parteien im zweiten Wahlgang jeweils schliessen und weil im Kanton Solothurn alle Parteien von links bis rechts alles wählen, bloss nicht SVP. So ist die SVP im zweiten Wahlgang jeweils auf sich alleine gestellt. Sibylle Jeker dürfte es also, aus Erfahrung, schwer haben. Und dennoch wird die SVP im zweiten Wahlgang antreten müssen. Sie ist gesetzt. Denn probieren muss sie es, immer wieder.
Schliesslich gilt für den zweiten Wahlgang: Alles zurück auf Null. Es ist grundsätzlich alles möglich. Denn gewählt werden müssen in diesem zweiten Wahlgang erstmals alle fünf Regierungsmitglieder - und nicht bloss eine oder zwei Personen wie üblich. Das macht Taktieren für die Parteien schwierig.
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