Unverschämte Verleger, opportunistische Politiker
Medien sind das Rückgrat der Demokratie. Sie nehmen in jedem demokratisch geführten Land die immens wichtige Wächterfunktion wahr. Mit dem Corona-Geldsegen sowie den geplanten und vom Parlament für 10 Jahre teils schon abgesegneten Medienförder-Gelder in Höhe von jährlich weiteren 178 Millionen, verlieren die Medien ihre Freiheit – mit bedenklichen Folgen:
Wächter, die sich von den Bewachten, sprich von der Politik, bezahlen lassen, begeben sich in deren Abhängigkeit.
Eine Branche, die vom Staat derart unverschämt Geld fordert und damit ihre Seele verkauft, verliert ihre Glaubwürdigkeit – und ihre Berechtigung.
Bundesrat und Parlament, welche sich mit Staatsgeld opportunistisch die Zuneigung der Medien kaufen, stützen damit nicht, wie sie glauben machen wollen, die Demokratie, sondern sie schaden ihr in höchstem Masse.
Währenddem die Verleger sich auf Kosten der Allgemeinheit bereichern, müssen ihre Kunden die Zulieferung ihrer Zeitung via Steuern mehrheitlich selbst berappen. Besorgten Bürgern bleibt bei diesem übelriechenden Geschäft nur eins: Die Abbestellung des Zeitungsabonnements. Denn staatsabhängigen Verlegern ist nicht zu trauen.
Zu guter Letzt: Die Subventionen verzerren den Medienmarkt und betonieren die Monopole der Grossverleger. Zudem sind sie unsozial: Von ihnen profitieren letztlich nur jene gutsituierten Bürger, die sich ein Zeitungs- oder Online-Abo leisten können. Die weniger begüterten Menschen umgekehrt, denen Medien-Abos zu teuer sind, müssen der Elite den Medienkonsum finanzieren. Eine rundum beschämende Geschichte!
Ein Kommentar von Bruno Hug, Online-Verleger, Rapperswil (Präsident Verband Schweizer Online-Medien (VSOM))
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