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Teuerung: Streaming-Dienste treiben Preise in die Höhe

Freizeitgüter haben sich innert eines Jahres um 1,6 Prozent verteuert. Das zeigt der Freizeit-Preisindex von Comparis. Er misst die Teuerung in den Bereichen Freizeit und Kultur sowie Gastgewerbe und Reisen. Den grössten Preiszuwachs im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der Radio- und Fernsehempfang mit 9,8 Prozent. «Wer Filme, Serien und Musik konsumiert, muss immer tiefer in die Tasche greifen. Grund für die Teuerung des Radio- und Fernsehempfangs sind vor allem die happigen Preisaufschläge bei beliebten Streaming-Diensten wie Netflix oder Spotify», sagt Comparis-Experte Adi Kolecic.


comparis.ch AG


Freizeit wird nochmals teurer: Im Juli 2024 sind die Preise für Freizeitgüter in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,6 Prozent gestiegen. Das zeigt der Freizeit-Preisindex des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch. Er verdeutlicht, wie sich die Teuerung in den Bereichen Freizeit und Kultur sowie Gastronomie und Reisen in der Schweiz entwickelt hat. Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS) weist eine aktuelle Jahresteuerung von 1,3 Prozent aus. Gegenüber Juni 2024 sind die Preise im Index-Warenkorb gesunken, nämlich um 0,5 Prozent (LIK: minus 0,2 Prozent).


«Die kurzfristige Preisreduktion bei Freizeitgütern ist auf saisonale Faktoren zurückzuführen. Vor allem die Flugpreise unterliegen saisonalen Schwankungen und sind im letzten Monat deutlich gesunken. Das zieht den Freizeit-Index im Vergleich zum Vormonat leicht nach unten», sagt Comparis-Mobilitätsexperte Adi Kolecic. So bezahlten Konsumierende für Luftverkehr 10,8 Prozent weniger als noch im Juni. Auch Pauschalreisen wurden günstiger, nämlich um 5,9 Prozent.


Langfristig haben sich die Preise für Freizeit aber deutlich verteuert. Im Vergleich zum Juli 2019 stieg der Comparis-Freizeit-Preisindex um 9,6 Prozent (LIK: plus 6,2 Prozent).


Streaming-Dienste mit deutlichen Preisaufschlägen

Für den Radio- und Fernsehempfang mussten im Juli 2024 die Konsumentinnen und Konsumenten deutlich mehr Geld ausgeben als noch vor einem Jahr. Der Preis stieg um 9,8 Prozent. Kein anderes Produkt hat sich gemäss der Comparis-Analyse im Vorjahresvergleich stärker verteuert. Innert 5 Jahren stiegen die Kosten sogar um 16,3 Prozent. Zu den Radio- und Fernsehgebühren zählen die Kosten für Fernsehabonnements sowie Video- und Audio-Streaming-Services, nicht aber die Serafe-Gebühren.


«Wer Filme, Serien und Musik konsumiert, muss immer tiefer in die Tasche greifen. Grund für die Teuerung des Radio- und Fernsehempfangs sind vor allem die happigen Preisaufschläge bei beliebten Streaming-Diensten wie Netflix oder Spotify», sagt Adi Kolecic.


Zudem hat die Anzahl von Streaming-Services in den letzten Jahren zugenommen. «Netflix allein reicht nicht mehr, um die beliebtesten Serien zu schauen. Wer nichts verpassen möchte, schliesst mehrere Streaming-Abonnements bei unterschiedlichen Anbietern ab, etwa bei Disney+, Amazon Prime, Paramount oder Sky», so Kolecic. Auch das führt zu einer Kostenzunahme der Fernseh- und Radiogebühren. Hinzu kommt, dass sich die TV-Abos der Schweizer Telecom-Anbieter tendenziell verteuert haben.


Immerhin: PCs und Zubehör sowie Fernseh- und Audio-/Videogeräte sind 22,5 bzw. 20,2 Prozent günstiger als vor fünf Jahren. «Der Konsum von medialen Inhalten ist zwar im Betrieb teurer geworden, die Anschaffung der Endgeräte ist aber deutlich günstiger als 2019», bemerkt der Comparis-Experte.


Ferienwohnungen teurer, Flüge und Pauschalreisen günstiger

Im Vergleich zum Vormonat sind die Preise für Parahotellerie am stärksten gestiegen, nämlich um 19,8 Prozent (Juni: plus 2,9 Prozent). Dazu gehören etwa Ferienwohnungen und Campingplätze. Konsumierende müssen auch mehr Geld für sonstige Dienstleistungen für Individualverkehr wie etwa Mietwagen bezahlen – die Preise sind im Juli um 7,6 Prozent gestiegen (Juni: plus 9,2 Prozent).


Im Juli sind einige Produkte günstiger geworden. So bezahlten Konsumierende für Luftverkehr 10,8 Prozent weniger als noch im Juni und für Pauschalreisen minus 5,9 Prozent.


«Die Reiselust ist im Juli zwar sehr hoch. Die Konsumentinnen und Konsumenten buchen ihre Sommerferien aber meistens Monate im Voraus. Deshalb waren im Frühling die Preise für Flüge und Pauschalreisen höher als im Sommer», sagt Adi Kolecic.


Langfristig hat sich Fliegen aber deutlich verteuert: In den letzten 5 Jahren stieg der Preis für den Luftverkehr um 22,6 Prozent.


Preise für Freizeitkurse im Vergleich zum Vorjahr gestiegen

Innert Jahresfrist sind die Preise für Freizeitkurse um 7,9 Prozent gestiegen. Das ist Rang 2 in der Teuerungshitparade. Der Preisanstieg für Pauschalreisen (plus 5,7 Prozent) war der drittstärkste. Auf Rang 4 und 5 folgen Bergbahnen und Skilifte und Einzelausgaben von Zeitungen und Zeitschriften mit plus 4,4 Prozent bzw. 3,5 Prozent.


Vor 12 Monaten bezahlten Konsumierende für Fernseh- und Audio-/Videogeräte mehr als im Juli 2024. Gemäss der Comparis-Analyse sind die Preise im Vorjahresvergleich um 8,6 Prozent gesunken. Am zweitstärksten vergünstigten sich die Preise von PCs und Zubehör, sie lagen 6,2 Prozent tiefer als noch im Juli 2023.


Weiter gesunken sind die Preise auch für sonstige Dienstleistungen für Individualverkehr (minus 5,3 Prozent), Spiel- und Hobbywaren (minus 3,2 Prozent*) sowie Speichermedien und Inhalte (minus 2,8 Prozent).

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