Temu, Shein und AliExpress profitieren enorm vom Zollkrieg - auch in der Schweiz
- Admin
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Chinesische Online-Shops wie Temu, Shein und AliExpress verzeichnen in den letzten Jahren einen enormen Zuwachs an Umsatz, auch in der Schweiz. Dieser Trend lässt sich durch mehrere Faktoren erklären. Zum einen bieten diese Plattformen äußerst günstige Preise, da sie direkt mit Herstellern in China zusammenarbeiten und Zwischenhändler umgehen. Zudem überzeugen sie durch ein riesiges Sortiment an Kleidung, Elektronik, Haushaltsartikeln und mehr, das ständig erweitert wird.

2024 machten die drei Giganten alleine in der Schweiz einen vom Beratungsunternehmen Carpatia geschätzten Umsatz von über 1,3 Milliarden Franken Umsatz. Im Jahr 2025 dürfte der Umsatz die 2 Milliarden Franken-Grenze übersteigen. Dies, weil sich amerikanische Online-Plattformen wie eBay oder Amazon wegen den Zöllen von US-Präsident Trump und den damit verbundenen Boykotten der Europäerinnen und Europäer, gerade selbst aus dem Rennen nimmt.
Ein weiterer Grund für die Beliebtheit ist die meist kostenlose Lieferung, die in vielen Fällen innerhalb von 1-3 Wochen erfolgt. Die benutzerfreundliche Gestaltung der Apps und Webseiten sowie regelmässige Rabattaktionen tragen zusätzlich zur Attraktivität bei. Besonders für preisbewusste Konsumentinnen und Konsumenten ist der Einkauf bei chinesischen Shops eine attraktive Alternative zu europäischen oder Schweizerischen Online-Shops.
Gleichzeitig leidet die europäische und schweizerische Kleiderbranche erheblich unter diesem Trend. Viele lokale Händler und Online-Shops können aufgrund der meist niedrigeren Preise kaum konkurrieren. Oftmals sind in der Schweiz schon die Versandkosten höher als wenn das Produkt bei Temu, Shein oder Alixpress bestellt würde.
Konsumentinnen und Konsumenten sind heikel: Wenn sie das selbe Kleid in einem Laden von H&M oder bei Zalando bis zu zehnmal teurer vorfinden, als bei Shein, kaufen sie natürlich nie wieder dort. Und das Problem scheint offensichtlich zu sein, dass es sich nicht selten um die selbe Ware handelt - einfach zu ganz anderen Preisen. Denn Kleider werden nun mal die meisten im asiatischen Raum hergestellt.
Auch grosse Plattformen wie Amazon und eBay verlieren Käufe von Schweizer Kunden. Im Moment wahrscheinlich sogar im grossen Stil. Die Zahlen dazu werden aber erst später publik. Denn, seit Präsident Trump in einer unfairen Art und Weise und ohne mit der Schweiz zu sprechen Zölle von 31 Prozent gegen Schweizer Produkte angekündigt hat, ist der Teufel los bei den Eidgenossen. Viele boykottieren seither amerikanische Produkte, Restaurants oder Dienstleistungen, wo sie nur können. Wer meint, das tue Trump nicht weh hat wohl recht. Aber seiner Wirtschaft tut es weh. Genauso wie seine Zölle unserer Wirtschaft weh tun.
Das Ganze führt dazu, dass die Konsumentinnen und Konsumenten lieber bei chinesischen Shops bestellen. Der Handel zwischen China und der Schweiz ist von Trumps Zoll-Eskapaden nicht betroffen - im Gegenteil, er fängt an zu florieren.
Der anhaltende Boom chinesischer Online-Shops zeigt, wie globale Handelsströme und politische Massnahmen den lokalen Markt beeinflussen. Für die Schweizer Wirtschaft bedeutet dies einerseits eine Herausforderung, andererseits auch eine Chance, die in der Anpassung an diese neuen Einkaufsgewohnheiten liegt. Eines ist jetzt schon sicher: Temu, Shein und Aliexpress sind die ersten grossen Gewinner des Handelskrieges. Die drei Unternehmen hätten wohl nie gedacht, dass ausgerechnet ein amerikanischer Präsident zu ihrem besten Werbe-Booster wird.