Suhr: Überfall auf Pneuhaus Frank war inszeniert
Ein angeblicher Raubüberfall auf das Pneuhaus Frank in Suhr hat sich als bewusste Irreführung der Justiz entpuppt. Das vermeintliche Opfer und zwei Komplizen müssen sich vor der Staatsanwaltschaft verantworten.
Tatort war das Pneuhaus Frank an der Hinteren Bahnhofstrasse in Suhr. Ein Unbekannter erschien am Mittwoch, 30. Dezember 2020, kurz nach 18 Uhr, im Verkaufsbereich des Betriebs. Er bedrohte den dort anwesenden Angestellten mit einem Messer und forderte Geld. Dieser gehorchte und öffnete die Kasse. Der Täter nahm das Geld und versetzte dem Angestellten noch einen Faustschlag ins Gesicht, ehe er dann flüchtete. Die wenig später alarmierte Polizei löste sofort eine Fahndung aus. Trotzdem blieb der Täter verschwunden. Er erbeutete mehrere tausend Franken.
Aufgrund verschiedener Ungereimtheiten kamen bei den Ermittlern frühzeitig Zweifel an den Aussagen des vermeintlichen Opfers auf. Die weiteren Ermittlungen der Kantonspolizei Aargau haben nun gezeigt, dass die Tat inszeniert war. Wie sich zeigte, hatte das vermeintliche 34-jährige Opfer einen jungen Somalier dazu bewegen können, den angeblichen Täter zu spielen. Ihm hatte der Angestellte das Geld aus der Kasse ausgehändigt. Was damit geschah, ist noch nicht restlos geklärt. Als Motiv führte der 34-Jährige finanzielle Probleme an. Er ist nur teilweise geständig.
Der 34-jährige Bosnier muss sich nun wegen Irreführung der Rechtspflege und Veruntreuung vor der Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau verantworten. Der inzwischen untergetauchte Somalier ist im Fahndungsregister ausgeschrieben. Ebenfalls wegen Mittäterschaft verzeigte die Kantonspolizei auch einen jungen Mittelsmann.
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