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Städtische Betriebe Olten: Energiekrise drückte auch 2023 auf Absatz

Ähnlich milde Witterungen wie im Vorjahr sowie die Auswirkungen der befürchteten Mangellage im Winter 2022-23 drückten erneut auf den Absatz der Städtischen Betriebe Olten (sbo) und somit auf das Jahresergebnis, das an der Mai-Sitzung dem Gemeindeparlament der Stadt Olten unterbreitet wird. Der Gewinn beläuft sich dennoch auf 2,2 Mio. Franken vor Verzinsung des Dotationskapitals bzw. 1,2 Mio. Franken nach Verzinsung, was beides sowohl über dem Budget als auch über dem Vorjahr liegt.


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Symbolbild von Alessandro Bianchi / unsplash.com


Der tiefere Betriebsertrag gegenüber dem Budget ergibt sich vor allem aus den tieferen Umsätzen im Geschäftsbereich Erdgas/Biogas/Wärme. Der gesunkene Betriebsaufwand ist ebenfalls auf den Geschäftsbereich Erdgas/Biogas/Wärme zurückzuführen. Die ordentlichen Abschreibungen fallen leicht tiefer als budgetiert aus.


Infolge höherer Dividenden bei der AVAG-Beteiligung fiel das Finanzergebnis über Budget aus. Beim ausserordentlichen Ergebnis konnten Rückstellungen gebildet bzw. und aufgelöst werden. Nach der Verzinsung des Dotationskapitals wird ein sowohl über Budget als auch über dem Vorjahr liegender Jahresgewinn ausgewiesen.


Investitionen in LED-Beleuchtungen und Wärmeverbünde

Die Nettoinvestitionen betragen rund 7,4 Mio. Franken. Bei der Elektrizität wurde nebst dem Ausbau der öffentlichen LED-Beleuchtungen vor allem in Trafostationen, Mittelspannungs- und Niederspannungsleitungen investiert. Im Bereich Gas-/Wärmeversorgung wurden vor allem Erneuerungsinvestitionen im Bereich von Grauguss- und Duktilgussleitungen sowie Investitionen für die neuen Wärmeverbünde vorgenommen. Das Wasserleitungsnetz konnte wiederum nur auf einer Länge von 0.5 km saniert werden. Diese vergleichsweise tiefe Sanierungsquote ist weiterhin einerseits in Olten dem „verspäteten“ Budget und der dominierenden Grossbaustelle rund um den Bahnhof geschuldet sowie andererseits in Trimbach einem nicht bewilligten Strassenprojekt. Der Selbstfinanzierungsgrad beträgt 121.2% bzw. 208.6% und die Schuldenabnahme 1.6 Mio. CHF bzw. 8.0 Mio. CHF je nach Cashflow-Betrachtung.


Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 67.7 % im Vorjahr auf 69.6 % im laufenden Jahr bei einer tieferen Bilanzsumme. Die hauptsächlichen Veränderungen ergeben sich beim Umlaufsvermögen mit der Zunahme der flüssigen Mittel und der Abnahme bei den Forderungen und den aktiven Rechnungsabgrenzungen, beim Anlagevermögen aus der Netto-Zunahme der Sachanlagen und der Zunahme der Finanzanlagen, was auf die Erhöhung des von der sbo gewährten Aktionärsdarlehens an die a.en für das neue Betriebsgebäude zurückzuführen ist.


Sinkende Gaspreise schon 2023 – ab 2025 auch wieder tiefere Strompreise in Aussicht

Die abgerechnete Energie-/Netzdurchleitung (= gesamter Stromverbrauch aller Kundinnen und Kunden) bewegte sich mit 134.3 Mio. kWh rund 2.5 % unter der im Vorjahr abgerechneten Energiedurchleitung. Der Energieverkauf an Endverbraucher nahm um 2.5 Mio. kWh oder 2.8 % ab. Trotz entsprechend tieferer Beschaffungsmenge führten die höheren Marktpreise zu höheren Beschaffungskosten. Diese Kosten wurden an die Endverbraucher – sowohl im Markt als auch in der Grundversorgung – weiterverrechnet. Entsprechend höher fielen auch die Vergütungen für aus PV-Anlagen ins Netz zurückgelieferte Energie aus. Mit der gestaffelten, über drei Jahre im Voraus getätigten Beschaffung ist der Preis-peak im Jahr 2024 erreicht; ab 2025 wird wieder mit tieferen Energiepreisen gerechnet werden können.


83.5 % aller Kundinnen und Kunden wurden mit einem Strommix aus 100% erneuerbaren Strom beliefert. Insgesamt sind in den verschiedenen Stromprodukten rund 3.1 Mio. kWh Solarstrom enthalten, was dem Verbrauch von gegen 1'000 Haushaltungen entspricht.


Der Gasverkauf nahm um 59.7 Mio. kWh (11.4%) auf 464.3 Mio. kWh gegenüber dem Vorjahr ab. Das ist der tiefste Wert seit fünfzehn Jahren. Hauptgründe hierfür waren die milde Witterung, die Sparappelle des Bundes, Umschaltungen auf den Zweitbrennstoff Öl sowie geplante Produktionsunterbrüche aufgrund der hohen Preise. Trotz sehr schwierigem Umfeld konnte der Gaspreis – nach den Rekordwerten an den Märkten im Vorjahr – zweimal leicht gesenkt werden. Die deutliche Entspannung an den Märkten gegen Jahresende 2023 hat bereits auch im 2024 weitere Preissenkungen ermöglicht.


Für die laufenden Wärmeprojekte BBZ-Bifang und Hagmatt erhielten die sbo vom Stadtrat je eine gebietsweise Wärmekonzession zur Nutzung des öffentlichen Grundes. Der Wärmeverbund BBZ-Bifang konnte rechtzeitig zu Heizbeginn am 1. Oktober 2023 in Betrieb genommen werden. Die Planungsarbeiten für den Wärmeverbund Hagmatt konnten – gemeinsam mit der Partnerin IWB – weiter vorangetrieben werden. Der im Sommer 2023 im Pumpwerk Dellen durchgeführte Pumpversuch ergab mit 24'000 l/min ein sehr vielversprechendes Förder-/Wärmepotenzial.


Der Wasserverkauf inkl. Gratisabgabe an die öffentlichen Brunnen stieg gegenüber dem Vorjahr um 358’089 m3 bzw. 16.4%. Diese deutliche Zunahme ist grösstenteils in der ausserordentlichen Lieferung an die Bürgergemeinde Wangen während praktisch des gesamten Jahres begründet.


Erstmals eigene Treibhausgasbilanz

Um die eigenen Treibhausgasemissionen zu erfassen und zu kennen, sind die sbo dem Nachhaltigkeitsnetzwerk Kanton Solothurn (NNWSO) beigetreten. Es bietet vor allem kleineren und mittleren Unternehmen Information, Knowhow und pragmatisch umsetzbare Lösungen rund um Nachhaltigkeitsfragen. Die erstmals für die sbo durchgeführte Treibhausgasbilanz wurde durch Neosys AG erstellt und ist im Geschäftsbericht der sbo abgebildet.

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