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Solothurner Wirtschaft gerät ins Stocken

Die Auswertung der zum elften Mal durchgeführten Umfrage zum Solothurner Wirtschaftsbarometer zeigt, dass sich die Wachstumsdynamik der hiesigen Wirtschaft deutlich abschwächt. Die Geschäftserwartungen liegen für das vierte Quartal mit einem Indexwert von 11 Punkten nur noch knapp im positiven Bereich. Gegenüber den Vorquartalen bedeutet dies eine deutliche Abkühlung. Auch die Aussichten auf das Wirtschaftsjahr 2024 sind bescheiden.

Solothurner Handelskammer

Grafik: SOHK


Das Wirtschaftsjahr 2022 war infolge des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine durch zahlreiche Belastungsfaktoren geprägt. Inflation, stockende Lieferketten, hohe Energie- und Rohstoffpreise, eine abgeschwächte Weltkonjunktur, der starke Franken und grosse geopolitische Unsicherheiten stellten die Wirtschaft vor grosse Herausforderungen. Dank einem ausgezeichneten ersten Halbjahr infolge von Nachholeffekten nach der Corona-Krise schlug sich die Solothurner Wirtschaft aber dennoch gut.

Deutliche Abschwächung seit der Jahresmitte 2023 Auch die ersten beiden Quartale 2023 gelangen der Solothurner Wirtschaft mit Indexwerten von 22 (Q1) bzw. 30 (Q2) Punkten deutlich besser, als dies aufgrund der verschiedenen Belastungsfaktoren zu befürchten war. Die aktuelle Umfrage zeigt aber, dass sich das ungünstige konjunkturelle Umfeld nun auf die Solothurner Wirtschaft auswirkt. Der Barometer-Index zur allgemeinen Geschäftslage brach im 3. Quartal auf 16 Punkte ein und für das 4. Quartal wird ein weiterer Rückgang auf 11 Punkte erwartet.

Bescheidene Aussichten auf das Wirtschaftsjahr 2024 Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Wirtschaftsaussichten für 2024 eingetrübt sind. Der Barometer-Index kommt für das Kalenderjahr 2024 bei bescheidenen 11 Punkten zu liegen. Die Solothurner Unternehmen blicken also mit wenig Zuversicht auf das neue Jahr, gehen aber insgesamt nicht von einem Wirtschaftsrückgang aus.

Am schwächsten werden die Aussichten in der Industrie bewertet. Für das Kalenderjahr 2024 liegt der Indexwert bei -5 Punkten und damit im negativen Bereich. Innerhalb der Industrie gibt es jedoch deutliche Unterschiede. Weiterhin zuversichtlich zeigen sich die MedTech-Branche und die Energieversorger. Von einer negativen Entwicklung gehen hingegen die für den Kanton wichtige MEM-Industrie, die Nahrungsindustrie und das Papier- und Druckgewerbe aus.

Das Solothurner Baugewerbe (+27) erwartet insgesamt ein gutes Wirtschaftsjahr 2024, wobei das Baunebengewerbe optimistischer ist als das Bauhauptgewerbe. Neben dem Baugewerbe dürfte auch der Solothurner Dienstleistungssektor (+17) 2024 eine wichtige konjunkturelle Stütze sein. Von einer positiven Entwicklung gehen insbesondere die ICT-Branche und die unternehmensnahen Dienstleister aus. Keine positiven Impulse werden vom Solothurner Handel ausgehen und auch der Finanzsektor erwartet keine grossen Sprünge.

Beschäftigung leicht rückläufig In Bezug auf die Beschäftigung geben die befragten Solothurner Unternehmen an, dass der Personalbestand 2024 leicht sinken wird (-5). Dies einerseits, weil aufgrund der konjunkturellen Abschwächung Abgänge immer häufiger nicht immer kompensiert werden und bei Neuanstellungen Zurückhaltung geübt wird. Vereinzelt ist auch davon auszugehen, dass Stellen abgebaut werden. Gleichzeitig können offene Stellen anderorts aufgrund fehlender Fachkräfte nicht besetzt werden.

Solothurner Wirtschaftsbarometer der SOHK und des KGV SO Die vorliegenden Ergebnisse sind das Resultat der elften gemeinsamen Umfrage der Solothurner Handelskammer und des KMU- und Gewerbeverbands Kanton Solothurn zum Solothurner Wirtschaftsbarometer. An der Umfrage haben rund 265 Unternehmen teilgenommen. Die Umfrage zum Solothurner Wirtschaftsbarometer wird jeweils zum Quartalsbeginn durchgeführt (Januar, April, Juli, Oktober) und deren Ergebnisse anschliessend veröffentlicht.

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