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AutorenbildMartina Gloor

Solothurn: Kantonshauptstadt eröffnet Impfzentrum - Olten muss warten

Die ersten Impfdosen für die Covid-19-Impfung sind im Kanton Solothurn eingetroffen. Ab Montag, 4. Januar 2021 wird kantonsweit mit den Impfungen in den kritischen Institutionen der Alters- und Pflegeheime begonnen. Das ist unbestritten gut so. In der Kantonshauptstadt Solothurn wurde eiligst ein Impfzentrum aus dem Boden gestampft, in welchem über 75-jährige Personen und Hochrisikopatientinnen und -patienten geimpft werden. Der untere Kantonsteil geht leer aus. Olten muss bis im Februar auf ein Impfzentrum warten.

Image by Wilfried Pohnke from Pixabay


Natürlich können sich im Impfzentrum Rythalle Solothurn Risikopatientinnen und -patienten aus dem ganzen Kanton Solothurn anmelden. Es gibt keine Anhaltspunkte zu glauben, es würden mehrheitlich Menschen aus dem oberen Kantonsteil bevorzugt behandelt.


Natürlich gibt es tausend gute Gründe für den Standort des ersten kantonalen Impfzentrums in der Stadt Solothurn, aber das Zeichen, welches die Regierung damit setzt, ist einfach schlecht. Wenn es hart auf hart geht, kommt die Stadt Solothurn zum Zug. Und nicht etwa die bevölkerungsreichste Region im unteren Kantonsteil und auch nicht der geografisch für alle Kantonsbürger am besten erreichbare Standort Oensingen. Solothurn schnappt sich die spärlichen Impfdosen, die anderen müssen bis im Februar warten. Und alle haben es genau so kommen sehen.


Der Kanton Aargau, der um die Sensibilitäten seiner Regionen weiss, geht geschickter vor. Ab 5. Januar 2021 wird dort in den Impfzentren in Aarau und Baden geimpft, also im Westaargau und im Ostaargau gleichzeitig.


Der Kanton Solothurn wird entsprechend der Impfstrategie des Bundes zuallererst die Zielgruppe 1 der besonders gefährdeten Personen impfen. Da noch nicht genügend Impfstoff zur Verfügung steht, erfolgt in der ersten Phase eine weitere Priorisierung innerhalb dieser Zielgruppe. Prioritär wird in den kritischen Institutionen der Alters- und Pflegeheime (APH) geimpft.


Im Rahmen der verfügbaren Impfdosen können sich ab dem 4. Januar auch über 75 Jahre alte Personen und Hochrisikopatientinnen und –patienten gemäss strengen Richtlinien des Bundesamts für Gesundheit (BAG) impfen lassen (z.B. schwerer therapieresistenter Bluthochdruck).


Die Organisation der Impfungen für alle weiteren Personengruppen ist schrittweise für eine spätere Phase vorgesehen und ist abhängig von den Impfstofflieferungen des Bundes. Insgesamt wird sich die Impfaktion über mehrere Phasen und Monate erstrecken.


Mobile Teams - Auftakt bereits in Breitenbach

Der Auftakt der mobilen Teams zur Impfung in Alters- und Pflegeheimen erfolgt bereits heute Nachmittag im Alters- und Pflegeheim Passwang in Breitenbach. Ab Montag, 4. Januar werden bis zu 8 mobile Impfteams die APH im ganzen Kantonsgebiet besuchen und vor Ort die impfbereiten Personen versorgen. Die APH waren und sind in der Pandemie auch im Kanton Solothurn stark betroffen. Mit der sofortigen und kantonsweiten Impfaktion in den APH setzt der Kanton in erster Priorität darauf, dass die Bewohnerinnen und Bewohner in diesen kritischen Institutionen wirksam und rasch geschützt werden können.


Impfzentrum Rythalle Solothurn

Im Impfzentrum Rythalle Solothurn werden ab dem 4. Januar über 75 Jahre alte Personen und Hochrisikopatientinnen und –patienten gemäss den strengen Richtlinien des BAG geimpft. Impftermine im Impfzentrum Solothurn können telefonisch ab dem 4. Januar über die Infoline 032 627 74 11 reserviert werden. Wegen der eingeschränkten Verfügbarkeit des Impfstoffs und um ein reibungsloses Anlaufen des Impfzentrums zu gewährleisten, werden vorerst maximal 50 Personen pro Tag geimpft. Wie oben erwähnt gibt es keine Priorisierung von Menschen aus dem oberen Kantonsteil. Die zur Zielgruppe gehörenden Solothurnerinnen und Solothurner aus dem unteren Kantonsteil oder dem Schwarzbubenland müssen nicht auf ein eigenes Impfzentrum warten, sodern können sich auch in Solothurn anmelden.


Impfungen sind nur auf Anmeldung möglich. Unter 75-jährige Risikopatientinnen und –patienten müssen vor der Impfung eine Bestätigung des behandelnden Arztes oder der behandelnden Ärztin vorweisen. Das entsprechende Formular wird ab 4. Januar auf der Webseite corona.so.ch den Ärztinnen und Ärzten online zur Verfügung gestellt.


Weitere Impfmöglichkeiten in Planung

Weitere zentrale Impfzentren in Breitenbach und Olten sind in Planung und werden ab Februar eröffnet. Der Einbezug einzelner dezentraler Impfstandorte (Arztpraxen) wird im Rahmen eines Pilotbetriebes aktuell in verschiedenen Regionen des Kantons geplant.


Infoline Covid-19-Impfungen Kanton Solothurn

Ergänzend zur BAG-Infoline (058 377 88 92) steht der Bevölkerung des Kantons Solothurn für kantonsspezifische Fragen zur Covid-19-Impfung eine Infoline zur Verfügung: Telefon 032 627 74 11.


Die Infoline ist täglich geöffnet von 9.00 Uhr – 17.00 Uhr. Telefonische Reservationen für das Impfzentrum Rythalle Solothurn sind erst ab Montag, 4. Januar 2021 möglich.


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