"Sissle 2030": Bauarbeiten und Renaturierung starten nach Pfingsten
Die Sissle zwischen Frick und dem Rhein ist stark kanalisiert, fliesst oft in einem breiten und seichten Gerinne und trocknet immer wieder aus. Das Departement Bau, Verkehr und Umwelt hat den Handlungsbedarf erkannt und startet das Projekt "Sissle 2030" – unter anderem mit einer Messstrecke in Oeschgen zum Testen von Massnahmen gegen die Versickerung, Verdunstung und Erwärmung. Die entsprechenden Bauarbeiten starten nach Pfingsten. Anschliessend setzt der WWF in der Sissle in Eiken eine Renaturierung um.
Departement Bau, Verkehr und Umwelt
Foto: Kanton Aargau/BVU
Die Sissle zwischen Frick und dem Rhein ist stark kanalisiert und fliesst oft in einem breiten und seichten Gerinne. Die Längsvernetzung ist auf Grund einer Vielzahl von Schwellen unterbrochen. Zudem trocknet die Sissle in niederschlagsarmen Perioden vermehrt aus, so auch in den ausserordentlich trockenen Sommern von 2018 und 2019.
Das Departement Bau, Verkehr und Umwelt hat den Handlungsbedarf erkannt und erarbeitet deshalb momentan in seiner Abteilung Landschaft und Gewässer das Projekt "Sissle 2030". Mit diesem Projekt soll eine zusammenhängende Revitalisierung der Sissle zwischen Frick und dem Rhein erreicht werden. Hauptziel des Projekts ist die Schaffung eines naturnahen Gerinnes mit einer strukturreichen Sohle und dem Hauptaugenmerk auf ein Niederwassergerinne. Weitere Ziele sind auch der Hochwasserschutz, die Längsvernetzung, und die Sicherung einer ausreichenden Wasserführung. Nach der Erarbeitung der Grundlagen wird nun ein Vorprojekt gestartet – ein Teil davon ist eine Messstrecke in Oeschgen zum Testen von Massnahmen gegen die Versickerung, Verdunstung und Erwärmung.
Teststrecke für niedrige Abflüsse
Nach Pfingsten starten die Arbeiten für die Teststrecke durch den Forstbetrieb Thiersteinberg. Unterhalb von Oeschgen werden auf einer Länge von 200 Metern ein fertiges Niederwassergerinne und mehrere Kolke erstellt. Baumstämme, Steine und Faschinen sollen das Niederwassergerinne klar definieren. Bei niedrigen Abflüssen soll das Wasser, nicht wie heute auf der gesamten Breite, sondern nur noch im Niederwassergerinne fliessen. So wird die Fläche auf der das Wasser versickern oder verdunsten kann verkleinert. Es finden regelmässige Messungen der Abflüsse und der Wassertemperatur statt. Die Erkenntnisse der Teststrecke werden ins Vorprojekt "Sissle 2030" einfliessen.
WWF setzt Renaturierung in Eiken um
Einen etwas anderen Ansatz wählt der WWF beim ebenfalls 200 Meter langen Abschnitt der Sissle im Bereich der Reitanlage in Eiken. Mit dem Erstellen von Strukturen wie zum Beispiel Wurzelstöcke, Faschinen und Stammtriangel soll die Fliessdynamik der Sissle so angeregt werden, dass sie selber ein Niederwassergerinne schafft. Die bereits im letzten Jahr geplante Aufwertung musste wegen des Ausbruchs der Krebspest verschoben werden und kann jetzt im Anschluss an die kantonale Baustelle für die oben beschriebene Messstrecke umgesetzt werden. Im Rahmen der späteren Projektierung des Projekts Sissle 2030 wird darauf geachtet, dass die vom WWF erstellten Strukturen erhalten bleiben.
Krebspest: Weiterhin Betretverbot
In der Sissle besteht weiterhin das Betretverbot auf Grund der Krebspest. Für die Arbeiten bei den beiden Baustellen hat der Veterinärdienst eine Ausnahmebewilligung mit Auflagen erteilt.
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