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Roxana brachte über 100 km/h Wind in der Region Aargau-Solothurn

Sturmtief Roxana hat am Sonntagabend und in den vergangenen Nachtstunden für Sturm- und Orkanböen gesorgt. Im Flachland wurden lokal, auf den Bergen verbreitet Orkanböen gemessen. Die stärksten Böen erreichten über 170 km/h. Im Norden hat der Wind nun nachgelassen, das Gröbste ist überstanden. Zeit für eine Bilanz zum bisher stärksten Sturm in diesem Winterhalbjahr.


Reto Vögeli / Meteonews

Abb. 1: Zwischen dem Hoch "HOLM" über dem Atlantik und Tief "ROXANA" über Nordosteuropa herrscht über Mitteleuropa eine grosse Druckdifferenz. Die Konsequenz: Stürmischer Wind! (Bild: Meteonews)


Über Nord- und Nordosteuropa liegt derzeit ein Tiefdruckkomplex, dazu gehören die beiden Tiefs mit den Namen "QUEENA" und "ROXANA". Roxana liegt innerhalb des Tiefdruckkomplexes etwas südlicher, heute in der Früh mit dem Kern über Lettland. Der Alpenraum liegt ebenfalls im Starkwindfeld dieses Tiefs. Gestern legte der Wind nördlich der Alpen bis zum Abend hin kontinuierlich an Stärke zu. Das Sturmmaximum wurde im Mittelland um Mitternacht und kurz danach mit Durchzug der Kaltfront erreicht. Etwas später war der Sturmhöhepunkt in den Alpentälern, hier teilweise erst gegen den frühen Morgen hin. Am Alpensüdhang sind die stärksten Windböen mit Nordföhn erst heute tagsüber zu erwarten.


An diversen Messstationen auf den Berggipfeln erreichte Roxana Orkanstärke (>118 km/h). Die stärkste Windböe wurde auf dem Cornergrat mit 179 km/h gemessen, gefolgt vom Jungfraujoch mit 173 km/h, dem Titlis mit 165 km/h und dem Crap Masegn mit 162 km/h.


Im der Region Aargau-Solothurn erreichten die Windspitzen in


Niedergösgen (SO) - 103 km/h

Härkingen (SO) - 95 km/h

Würenlingen (AG) - 93 km/h

Grenchen (SO) - 92 km/h

Gösgen (SO) - 87 km/h

Welschenrohr (SO) - 87 km/h


Damit war Sturm Roxana in der Schweiz der bisher stärkste Sturm im eher sturmarmen Winterhalbjahr 2021/22. Allerdings reiht sich Roxana mit dieser Stärke in die Liste von vielen historischen Stürmen ein. Über Jahre oder Jahrzehnte in Erinnerung bleiben wird uns Sturmtief Roxana deshalb kaum, im Gegensatz beispielsweise zu Orkan Vivian (1990), Lothar (1999), Kyrill (2007) und Burglind (2018).


So geht es heute weiter

Hinter der Kaltfront von letzter Nacht ist nördlich der Alpen der Luftdruck sprunghaft angestiegen, dadurch beträgt die Luftdruckdifferenz zwischen Zürich und Lugano heute rund 10 Hektopascal (Abk.: hPa). Damit weht durch die Alpentäler am Alpensüdhang heute stürmischer Nordföhn, lokal mit Windspitzen bis über 100 km/h, auf den Bergen teils weiterhin in Orkanstärke. Unterstützt wird der Nordföhn im Süden zusätzlich durch die kräftige Nordwest- bis Nordströmung in der Höhe. Der Jetstream verläuft aktuell direkt über die Alpen. In rund 10 Kilometern Höhe erreicht die Windgeschwindigkeit heute bis zu 300 km/h.


Im Norden hat der Wind nach der turbulenten Nacht auf die Morgenstunden hin nun bereits nachgelassen. Im weiteren Tagesverlauf wird der Wind weiter schwächer. Im Süden geht der Nordföhn morgen Dienstag zu Ende, hier folgt der Sturmhöhepunkt erst heute Montag tagsüber. Danach verläuft die Woche relativ ruhig.


Heute lassen die Schneefälle am Alpennordhang tagsüber nach. Es gibt eine deutliche Wetterbesserung. Danach dominiert bis Donnerstag Hoch "Holm", es gibt abgesehen von Nebel- und Wolkenfeldern viel Sonnenschein. Erst am Freitag ziehen vermutlich dichtere Wolken auf.


Alles in allem gibt es für die Wintersportler/innen in den Bergen von Dienstag bis Donnerstag wunderschöne Verhältnisse. Die Nullgradgrenze steigt zur Wochenmitte hin auf über 3000 Meter an. Nach den erneut kräftigen Schneefällen, in Kombination mit den Windverwehungen in der letzten Nacht, ist die Lawinengefahr allerdings nach wie vor erheblich bis gross. Die Situation ist heikel, Vorsicht ist geboten!

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