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Olten schafft Grabfeld für "Sternenkinder"

Auf dem Oltner Waldfriedhof Meisenhard ist eine letzte Ruhestätte für Sternenkinder entstanden. Eltern finden nun einen Ort, wo sie die Trauer über den Verlust des während der Schwangerschaft oder bei der Geburt gestorbenen Kindes verarbeiten können.


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Initiantinnen des Sternenkindergrabfeldes lassen symbolisch für früher verstorbene Sternenkinder bunte Ballone steigen. Foto zVg. Stadt Olten


Wenn Kinder vor, während oder kurz nach der Geburt sterben, werden sie Sternenkinder genannt. Geschieht es nach der 22. Schwangerschaftswoche, dann besteht das Recht auf einen Beisetzungsort. Dieser kann Betroffenen helfen, die Trauer zu verarbeiten. Anders ist es bei Kindern, die noch früher sterben. Eltern hatten bisher entweder die Möglichkeit, es wie ein meldepflichtiges Kind in einem Einzelgrab bestatten zu lassen, und mussten dabei die Kosten selbst tragen. Oder das Kind wurde im Spital mit allen anderen menschlichen Geweben gesammelt und nach der Kremation im anonymen Erwachsenengemeinschaftsgrab beigesetzt. Das stand lange im krassen Gegensatz zu den Bedürfnissen von betroffenen Eltern. Denn der Verlust eines Kindes in der Schwangerschaft ist ein sehr einschneidendes Ereignis, bei dem oftmals die Welt der Eltern ins Wanken gerät.


Lanciert wurde die Schaffung eines Grabfelds für Sternenkinder von engagierten Frauen des Kantonsspitals Olten (KSO), der reformierten und katholischen Kirchen Olten sowie von pro pallium. In Gesprächen mit betroffenen Eltern hatte die Projektgruppe immer wieder gehört, dass sie sich einen Ort wünschen, wo ihre Trauer Platz bekommt und sie ihres verstorbenen Kindes gedenken können. Auch von Fachpersonen wurde der Wunsch geäussert, dass die früh verlorenen Kinder an einem würdigen Ort beigesetzt werden können, auch wenn sie vor dem Gesetz keine Rechte haben. Die Projektgruppe hatte mit Marion Rauber, Stadträtin der Direktion Bau der Stadt Olten, Kontakt aufgenommen. Nach ordentlicher Budgetierung und Planung erfolgte in der ersten Jahreshälfte 2024 die Ausführung. Olten ist im Kanton eine der ersten Gemeinden, die ein Grabfeld für Sternenkinder geschaffen haben.


Das Sternenkindergrabfeld liegt neben dem Kindergrabfeld, östlich der Abdankungshalle des Friedhofs Meisenhard in Olten. Es verfügt über ein Gemeinschaftsgrab, aber auch Einzelbestattungen sind möglich. Farbige Sterne, Herzen und Schmetterlinge dienen der Beschriftung. Im eigens geschaffenen Steinkunstwerk wird im runden "Unterleib" der Skulptur das Herz im Bauch der Mutter dargestellt. Es steht sinnbildlich für das wachsende Leben und die Liebe für dieses verstorbene Kind. Die Skulptur ragt als Engelsflügel in den Himmel hinauf und ist verziert von Sternen sowie einem Schmetterling – alles flüchtige Dinge, die nicht festgehalten werden können.


Für das Sternenkindergrabfeld hat die Stadt Olten die Eigenleistungen wie Projektierung und Bauleitung, Gärtnerarbeiten sowie Rodungen und Aufräumarbeiten erbracht. Die Bauunternehmer, die Metallbauarbeiten und die Steinhauerarbeiten haben einen Investitionsbedarf von 120`000 Franken ausgelöst. Die Unterhaltsarbeiten werden in den Folgejahren ebenfalls durch die Direktion Bau übernommen werden.

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