Olten macht sich auf den Weg der Ortsplanung
Im Rahmen der derzeit laufenden Arbeiten an der Ortsplanungsrevision lud die Stadt Olten diese Woche die Bevölkerung zu Quartierspaziergängen ein: Im Meierhof, im Wilerfeld, im Bornfeld und bei der Usego startete je eine Gruppe Richtung Innenstadt, um unterwegs erstens einen Einblick in die «Werkstatt» zu den Themen Innenentwicklung sowie Freiraum, Natur und Klima zu erhalten und andererseits Insider-Inputs zu geben, wie sich die eher abstrakten Prinzipien und Konzepte lokal umsetzen lassen könnten.
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Bild zVg. Stadt Olten
Wortwörtlich auf den Weg zur neuen Ortsplanung machten sich rund 60 Interessierte. Fachleute aus der Verwaltung und von Planungsbüros zeigten diesen auf, welche Werte ihnen im Stadtgebiet aufgefallen sind, und stellten dies dem Publikum zur Diskussion und Ergänzung. Dabei wurden unter anderem die vorhandenen Qualitäten wie die nahen Wälder als Grünräume sowie Vorgärten und schöne Baumbestände in den Gartenstadtquartieren unterstrichen. Diese gilt es mit der zukünftigen Entwicklung zu stärken und Veränderungen so weit zu beeinflussen, dass die vorhandene Lebensqualität erhalten bleibt.
Hingewiesen wurde von den Teilnehmenden aber auch auf Handlungsbedarf, etwa punkto Gründefizite auf den Hauptachsen, versiegelter Strassenraum und fehlende Räume für den Fuss- und Veloverkehr, insbesondere auch auf den Stadtquerungen. Beim Thema Verdichtung zeigte sich in den Diskussionen zudem das Spannungsfeld zwischen den vorhandenen Möglichkeiten, dem Bedarf, bei dem in Olten (noch) nicht der Druck wie in Grossstädten besteht, und der im Quartier gewünschten Umsetzung auf. Diskussionsstoff bot auch die Frage, wie Private für die Ziele der öffentlichen Hand gewonnen werden können bzw. wie weit staatliche Vorschriften gehen sollen.
Die Spaziergänge haben gezeigt, dass Olten das Modell einer 15-Minuten-Stadt, bei der alle Einrichtungen für den täglichen Bedarf und die Naherholung auf kürzestem Weg erreichbar sind, ideal erfüllt und auf kurzen Distanzen auch alle Zeitepochen der Stadtentwicklung sichtbar sind. Wichtige Themen werden bei der Weiterbearbeitung der Ortsplanungsrevision sein, in welchen Bereichen die Erhaltung und in welchen eher die Entwicklung im Vordergrund steht und wie mit neuen Herausforderungen wie Klimaanpassung und demografischer Entwicklung umgegangen werden kann.
Zum Abschluss des Anlasses begrüsste Baudirektorin Marion Rauber zum gegenseitigen Austausch und Apéro im Magazin. Sie erinnerte daran, dass bei der Ortsplanungsrevision verschiedenste Aspekte in Betracht gezogen werden müssten und dabei auch verschiedenste Interessen aufeinanderprallten. Ortsplanung sei in diesem Sinne eine Gesamtschau, für die es eine fundierte Interessenabwägung brauche. Für diese brauche es neben den konzeptionellen Arbeiten der Fachleute eben auch die Inputs aus der Bevölkerung. Aus diesem Grund erfolgt der Prozess zum neuen Zonenplan und zum neuen Zonen- und Baureglement im intensiven Austausch in Form von Spaziergängen, Echoraum und Mitwirkung.
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