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Müde im Job: Zeitumstellung reduziert Arbeitsproduktivität

Forscher der University of Oregon liefern den Gegnern der Zeitumstellung (Sommer- und Winterzeit) ein neues Argument. Sie sorgt ihnen zufolge in Unternehmen für Produktivitätsverluste in bisher nicht vermutetem Ausmaß. Der jetzt vollzogene Wechsel von Sommer- auf Winterzeit habe nicht nur Auswirkungen auf einen oder zwei Tage, sondern könne die Arbeitsproduktivität bis zu zwei Wochen lang beeinträchtigen, so Glen Waddell, Arbeitsökonom an der Hochschule.


pte.

Symbolbild von Josefa nDiaz / unsplash.com


Der Experte schließt das aus der Untersuchung der täglichen Arbeitstätigkeit von 174.505 Personen, die zwischen 2013 und 2019 den Online-Dienst GitHub während der Umstellung auf Sommerzeit nutzten. GitHub ist eine Cloud-basierte Versionskontrollplattform, die von Software-Entwicklern, Ingenieuren und anderen kollaborativen Programmierern genutzt wird. Sie hat weltweit 83 Mio. Nutzer. Die öffentlich zugänglichen GitHub-Aufzeichnungen ermöglichten es Waddell und Andrew Dickinson, seinem Doktoranden, die Aktivitäten der Nutzer auf die Sekunde genau zu erfassen.


"Wenn wir uns den Tag Stunde für Stunde ansehen, können wir tatsächlich Muster erkennen, wie Arbeitnehmer am frühen Morgen nach der Zeitumstellung holprig in den Tag starten und versuchen, ihre verlorene Produktivität im Laufe des restlichen Nachmittags aufzuholen, und das über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen", so Waddell. Obwohl die Nutzer von GitHub nicht alle Arbeitnehmer repräsentieren, liefern sie wertvolle Erkenntnisse darüber, wie sich der "Verlust" einer Stunde beim Übergang zur Sommerzeit auf die Produktivität auswirkt.


Rückkehr hat positive Auswirkung

Die Forscher haben auch die Auswirkungen auf die Arbeitnehmer untersucht, als sie im Herbst zur Standardzeit zurückkehrten. "Wir stellten in den frühen Morgenstunden eine Steigerung der Produktivität fest", so Waddell. Das liege wahrscheinlich daran, dass die Arbeitnehmer eine Stunde länger schlafen konnten.


Die Ergebnisse der Studie seien für die 1,6 Mrd. Menschen in 75 Ländern relevant, die jedes Frühjahr auf Sommerzeit und jeden Herbst wieder auf Winterzeit umstellen. "Unsere Forschungsergebnisse könnten ein weiterer Grund dafür sein, das Experiment der Zeitumstellung hinter uns zu lassen", unterstreicht Waddell. Sowohl in den USA als auch in der Europäischen Union gibt es Bestrebungen, die Zeitumstellung zu beenden.

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