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Keine Telefonwerbung: Viele grosse Krankenkassen fehlen auf der Liste

16 der 39 Krankenkassen garantieren auch im kommenden Prämienherbst mit dem Comparis-Label «Saubere Kundenwerbung» dafür, dass sie weder mit Telefonterror noch dubiosen Vermittlern etwas zu tun haben. 15 Kassen verzichten ganz auf Telefonwerbung und tragen das Label «Keine Telefonwerbung». Die Comparis-Labels schaffen Transparenz und zeigen den Konsumentinnen und Konsumenten seit 2015 auf, welche Krankenkassen auf Telefonterror und auf die Zusammenarbeit mit dubiosen Versicherungsvermittlern verzichten.


comparis.ch AG

Symbolbild von Arlington Research / unsplash.com


Seit Jahren versuchen die Verbände der Krankenversicherer, den Telefonterror zu beenden und dubiosen Vermittlern das Handwerk zu legen. Der Bundesrat hat nun am 14. August 2024 die Verordnung über die Regulierung der Versicherungsvermittlertätigkeit verabschiedet, welche die telefonische Kaltakquise per 1. September 2024 allen Versicherern untersagt.


Für Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly ist klar, dass nun die Krankenversicherer ohne Comparis-Label beweisen müssen, dass sie die mit dem Bundesratsentscheid per 1. September 2024 als rechtsverbindlich erklärte Branchenvereinbarung einhalten und nicht neue Schlupflöcher finden. Die Comparis-Gütesiegel «Saubere Kundenwerbung» und «Keine Telefonwerbung» schaffen darüber hinaus Klarheit, weil Krankenkassen das Gütesiegel sofort verlieren, wenn sie bei Beschwerden von Versicherten nicht beweisen können, dass sie haltlos sind.


«Die Versuchung, mit dubiosen Callcentern und Vermittlern auf Kundenfang zu gehen, war für einige Kassen trotz Branchenvereinbarung so verlockend, dass sie die Lücken immer wieder ausnutzten. Es ist noch offen, wie die Aufsichtsbehörden (das Bundesamt für Gesundheit [BAG] für die Grundversicherung und die Finanzmarktaufsicht [Finma] für die Zusatzversicherungen) Verstösse konsequent ahnden werden. Ausserdem bezahlen die Versicherten indirekt die Bussen, welche die Aufsichtsbehörden Kassen aufbrummen, die sich nicht an die Branchenvereinbarung halten», so Schneuwly.


Die Comparis-Labels schaffen Transparenz

Bereits zum zehnten Mal vergibt der Online-Vergleichsdienst Comparis deshalb das Label «Saubere Kundenwerbung». Nur Krankenkassen, die sich bei der Kundenwerbung vorbildlich verhalten, dürfen das Label nutzen.


Der Vertrag von Comparis verlangt explizit, dass die Regeln des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) bei der Telefon- und E-Mail-Werbung einzuhalten sind. Angerufene erhalten damit das Recht, transparent darüber informiert zu werden, woher der Anrufer ihre Adresse hat.


Darüber hinaus müssen die Krankenkassen Lösch- und Sperrwünsche kontaktierter Personen befolgen.


Das Label «Saubere Kundenwerbung» erhalten 16 Krankenkassen. 15 von ihnen – mit * markiert – verzichten ganz auf Telefonwerbung und bekommen deshalb zusätzlich das Label «Keine Telefonwerbung».


  • Agrisano*

  • Krankenkasse Steffisburg*

  • Aquilana*

  • SLKK*

  • EGK*

  • Sodalis*

  • Einsiedler Krankenkasse*

  • Sumiswalder*

  • Glarner Krankenversicherung*

  • Rhenusana*

  • KPT

  • Krankenkasse Vallée d’Entremont*

  • Krankenkasse Birchmeier*

  • Krankenkasse Visperterminen*

  • Krankenkasse Luzerner Hinterland*

  • Krankenkasse Wädenswil*


Label «Saubere Kundenwerbung» und Label «Keine Telefonwerbung»

Die genannten Krankenkassen verpflichten sich, ihre Mitarbeitenden und die der beauftragten Makler und Dienstleister entsprechend zu schulen und dafür zu garantieren, dass niemand unrechtmässig kontaktiert wird.


Callcenter tarnen ihre Anrufe als Umfragen

Callcenter kontaktieren Versicherte in der Schweiz oft unter dem Vorwand, eine Umfrage durchzuführen. Wer sich darauf einlässt, soll im selben Telefongespräch oder bei einem späteren Anruf einen Termin mit einem Versicherungsvermittler vereinbaren. Diese Termine verkaufen die Callcenter an die Vermittler. Schneuwly empfiehlt für solche Situationen: «Wer als Umfragen getarnte, unerwünschte Werbeanrufe erhält, sollte immer fragen, woher der Anrufer die Telefonnummer hat und für welchen Auftraggeber er anruft. Kann der Anrufer nicht sofort antworten, sollte das Gespräch rasch und bestimmt beendet werden.» Meistens telefonieren die Computer der Callcenter alle möglichen Zahlenkombinationen durch, bis jemand das Telefon abnimmt und staunt, weil er oder sie in keinem Telefonverzeichnis eingetragen ist.

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