Kanton Solothurn: Reform der gymnasialen Maturität nimmt Form an
Der Regierungsrat hat die Weichen für die Zukunft der gymnasialen Maturität im Kanton Solothurn gestellt: Mit der neuen Stundentafel und einem aktualisierten Schwerpunktfachangebot sind die Gymnasien für künftige Anforderungen von Hochschulen und Gesellschaft gerüstet. Die Einführung erfolgt ab Schuljahr 2027/2028.

Mit der neuen Stundentafel und dem aktualisierten Schwerpunktfachangebot setzt der Kanton Solothurn die Vorgaben der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) und des Bundes um. Die zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Gymnasien ermöglicht den Schülerinnen und Schülern eine bestmögliche Vorbereitung auf Studium, Beruf und Gesellschaft. Die Anpassungen treten an den Kantonsschulen Olten und Solothurn mit Beginn des Schuljahrs 2027/2028 in Kraft und gelten für die neuen ersten Klassen.
Neue Stundentafel – starke Grundlagenfächer
Die neue Stundentafel umfasst insgesamt 135 Jahreslektionen. Die gesamtschweizerischen Bestimmungen sehen vor, die Fächer Informatik sowie Wirtschaft und Recht zu Grundlagenfächern aufzuwerten. Zudem wird die Wahl zwischen Französisch und Italienisch als zweite Landessprache ermöglicht. Das interdisziplinäre Arbeiten wird gestärkt.
Der hohe Anteil an Grundlagenfächern innerhalb der gesamten Unterrichtszeit unterstreicht deren zentrale Rolle: Sie stellen sicher, dass die Schülerinnen und Schüler die allgemeine Studierfähigkeit erlangen und sich eine vertiefte Gesellschaftsreife aneignen.
Erweiterung des Schwerpunktfachangebots – mehr Interdisziplinarität
Neben den bewährten Schwerpunktfächern Wirtschaft und Recht, Biologie und Chemie, Physik und Anwendungen der Mathematik, Italienisch, Spanisch, Bildende Künste und Musik werden im Kanton Solothurn zwei neue interdisziplinäre Schwerpunkfächer eingeführt:
«Classics» (Latein, Geschichte, Philosophie) vermittelt einen vertieften Einblick in das kulturelle und intellektuelle Erbe Europas
«Global Studies» (Geografie, Biologie, Wirtschaft und Recht) untersucht die Wechselwirkungen zwischen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Prozessen im 21. Jahrhundert
Kantonale Fächer – Förderung methodischer und kritischer Kompetenzen
Um die methodischen und analytischen Fähigkeiten sowie das kritische Denken der Schülerinnen und Schüler gezielt zu stärken, werden «Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens» und «Philosophie» als neue kantonale Pflichtfächer eingeführt.
Weiteres Vorgehen
Der Regierungsrat hat das Departement für Bildung und Kultur (DBK) beauftragt, in Zusammenarbeit mit den Kantonsschulen den neuen kantonalen Lehrplan für das Gymnasium zu erarbeiten sowie die rechtlichen Grundlagen entsprechend anzupassen.
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