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Januarloch-Tipp: Lebensmittel dort kaufen, wo sie dauerhaft günstiger sind

Moneyland.ch gibt Tipps, wie man beim Kauf von Lebensmitteln Geld sparen kann. Doch viele der so genannten Tipps sind nur teilweise richtig oder gar falsch. Denn wer sie befolgt, hat am Schluss den Einkaufswagen voller Dinge, die er eigentlich gar nicht - oder bestenfalls in Zukunft mal - gebrauchen kann. Dem sagt man nicht sparen, sondern Hereinfallen auf die Maschen der Händler. Der einzige Weg bei Lebensmitteln sparen zu können, ist zu verzichten oder dort einzukaufen, wo die Preise der Produkte, die man sowieso braucht, am günstigsten sind.


Symbolbild von Tony Hegewald  / pixelio.de  


moneyland.ch gibt zehn Spartipps für Menschen, die ein knappes Lebensmittelbudget haben und will so vermeiden, dass sich die Menschen nur noch von Suppe und Brot ernähren oder ihre Wochenenden mit Einkaufstouren in benachbarten Ländern verbringen. Wir analysieren die zehn Tipps von moneyland.ch mit unseren eigenen Tipps.


Tipp 1. Günstigere Produkte ausprobieren

moneyland.ch: Geld sparen können Sie, wenn Sie günstigere Produkte kaufen. Statt Entrecôte oder Rindsfilet kommt eine Cervelat oder Gehacktes auf den Tisch. Gemüse ist ausserdem viel günstiger als Fleisch.

soaktuell.ch: Dieser Tipp hat mit Verzicht zu tun und funktioniert. Fraglich ist aber, ob "Menschen mit knappen Lebensmittelbudgets" bisher Entrecôte oder Rindsfilet konsumiert haben. Wahrscheinlich eher nicht.

moneyland.ch: Statt Markenprodukte die Billigmarken (zum Beispiel Prix Garantie von Coop oder M-Budget von Migros) kaufen. Ein tiefer Preis müsse nicht unbedingt bedeuten, dass das Produkt schlechter ist, schreibt moneyland.ch.

soaktuell.ch: Obwohl anzunehmen ist, dass Menschen mit knappem Lebensmittelbudget heute schon Prix Garantie oder M-Budget Produkte kaufen, liegt hier tatsächlich ein Funken Wahrheit drin. Aber aufgepasst: Gerade Prix Garantie und M-Budget Produkte sind oftmals immer noch teurer als vergleichbare Produkte bei Aldi oder Lidl.


2. Aktionen kaufen

moneyland.ch: Auch mit Aktionen können Sie Geld sparen. Insbesondere bei lang haltbaren Artikeln wie Teigwaren, Reis, Putz- und Waschmitteln sowie Konserven sind Aktionen sehr interessant. Wenn die Preise gerade günstig sind, können Sie sich einen Vorrat anlegen.

soaktuell.ch: Dieser Tipp ist grösstenteils falsch. Rabattaktionen sind die Lieblingsdisziplin von Migros und Coop. Es ist erwiesen, dass Leute, die grosse Wocheneinkäufe machen und sich von lauter Rabatten verleiten lassen, am Schluss jedesmal mehr im Einkaufswagen haben, als sie eigentlich gebrauchen würden. Das führt nicht nur zu mehr Vorrat, sondern auch zu mehr Food Waste. Mit Sparen hat es nichts zu tun. Der wichtigste Tipp bei Rabatten ist, nur diejenigen herabgesetzten Produkte kaufen, die man sowieso auf dem Einkaufszettel hat oder die nächsten 14 Tage so oder so kaufen würde. Kommt hinzu, dass rund zwei Drittel der Menschen in der Schweiz weder Zeit noch Lust haben, jede Woche die Zeitschriften und Prospekte der Supermarktketten und Discounter auf Rabatte zu durchforsten. Gerade grosse Familien, die Grosseinkäufe tätigen, sind besser beraten, nicht den Rabatten nachzurennen, sondern die Produkte dort zu kaufen, wo sie dauerhaft günstiger sind. Kommt hinzu, dass rabattierte Produkte bei Coop oder Migros nicht zwingend günstiger sind, als die ordentlichen Preise bei Aldi oder Lidl. Also, aufgepasst bei Rabatten.


3. Nach Rabattklebern Ausschau halten

moneyland.ch: Dank Rabattklebern lässt sich beim Lebensmitteleinkauf in der Schweiz einfach und konsequent Geld sparen. Alle grossen Detailhändler wie Migros, Coop, Denner, Aldi Suisse und Lidl senken die Preise von vielen Lebensmitteln kurz vor ihrem Verfallsdatum. Die Rabatte sind auf den Produkten deutlich gekennzeichnet (normalerweise mit einem roten oder orangefarbenen Aufkleber) und bewegen sich häufig 25 Prozent bis 50 Prozent unter dem Verkaufspreis. Vor allem am Samstagabend, eine Stunde vor Ladenschluss, kommen die Schnäppchenjäger auf der Suche nach herabgesetzten Crèmeschnitten usw. in die Läden.

soaktuell.ch: Bei Grosseinkäufen bringt das nicht viel. Denn die Kleber hängen immer wieder an den selben Produkten. Und wenn man die nicht braucht, bringen die Kleber nichts. Auch hier gilt: Richtig sparen kann man vor allem dort, wo die Preise ständig und dauerhaft günstiger sind.


4. Andere Geschäfte berücksichtigen

moneyland.ch: Insbesondere Discounter wie Denner, Aldi und Lidl bieten manche Produkte viel günstiger an als die beiden grössten Detailhändler Coop und Migros. Daher lohnt es sich, die Preise zu vergleichen.

soaktuell.ch: Das ist aus Erfahrung der beste Tipp überhaupt. Allerdings muss man die Preise nicht jede Woche neu vergleichen, sondern kann einmal den folgenden Test machen und dann seine Schlüsse ziehen: Wenn Sie bisher ein Migros- oder Coop-Kind waren und dort jede Woche mit einem Einkaufszettel einen Grosseinkauf machten, dann gehen Sie einmal zu Lidl oder Aldi. Sie füllen sich dort Ihren Einkaufswagen mit den selben oder gleichwertigen Produkten, gemäss Ihrer Einkaufsliste. Sie werden feststellen, dass Sie bei vier Wocheneinkäufen in einem Monat so viel sparen, dass Ihnen mit der Ersparnis ein Wocheneinkauf geschenkt wird. Das ist kein Witz. Die Schreibenden (Familie mit vier Kindern) haben das selber erlebt. Der Grund: Bei Lidl und Aldi sind die meisten Produkte ständig und dauerhaft günstiger als bei Migros und Coop. Das schenkt ein.


5. Treuepunkte sammeln / Bonusprogramme

moneyland.ch: Viele grosse Schweizer Lebensmittelhändler setzen auf Kundentreueprogramme. Am weitesten verbreitet sind Cumulus (Migros, Voi, Migrolino) und Supercard (Coop). Die beiden Programme funktionieren ähnlich: Jeweils an der Kasse die Kundenkarte oder die App zeigen. Für einen Franken Einkauf gibt es in der Regel einen Punkt. Bei der Migros erhalten Sie alle drei Monate Gutscheine, die Sie wie Bargeld in den Migros-Geschäften verwenden können. Bei Coop werden die Punkte automatisch dem Punktekonto gutgeschrieben.

soaktuell.ch: Die Kundentreueprogramme dienen in erster Linie dazu, die Einkäufe der Kundschaft zu registrieren und zu kontrollieren. Coop und Migros wissen so ganz genau, wie viele Binden oder Kondome Sie pro Jahr einkaufen. Diese Kunden-Überwachungsprogramme kosten Coop und Migros Aber-Millionen Franken monatlich. Es ist einer der Gründe, weshalb Coop und Migros die Produktepreise in den Läden nicht dauerhaft senken können. Sie haben zu hohe Kosten. Geld sparen beim Einkaufen mit Supercard oder Cumulus ist unter dem Strich reine Augenwischerei. Sie müssen derart viel einkaufen, um profitieren zu können, dass es sich nicht wirklich lohnt. Es sind lediglich Kunden-Bindungssysteme, damit die Kundinnen und Kunden wieder in den Laden kommen.


6. Coupons einlösen

moneyland.ch: Coupons sammeln ist ein wenig wie Lotto spielen. Manchmal passen die Coupons zu den Lebensmitteln auf Ihrer Einkaufsliste, manchmal nicht. Mit den richtigen Coupons liegen Rabatte von bis zu 50 Prozent drin. Ein Blick in Kundenzeitschriften wie die Coop-Zeitung und regionale Zeitungen kann sich lohnen. Auch in den Apps von Supermärkten wie Migros, Coop und Lidl finden Sie Coupons. Und manchmal liegen die Coupons gar im Geschäft selbst aus, teilweise direkt im Regal. Lassen Sie sich allerdings von den Coupons nicht blenden: Häufig handelt es sich um Markenprodukte, die trotz Rabatt wesentlich teurer sind als andere vergleichbare Artikel im gleichen Geschäft oder in anderen Geschäften.

soaktuell.ch: Coupons sind eine gute Sache, aber nur, wenn Sie ihnen nicht nachrennen. Suchen Sie sich das Geschäft aus, welches ihre Einkaufsliste zum dauerhaft günstigsten Preis decken kann. Wenn Sie dann für die Produkte auf Ihrer Einkaufsliste noch Coupons finden, umso besser.


7. Selber machen statt Fertigprodukte kaufen

moneyland.ch: Viel Geld können Sie sparen, wenn Sie Ihr Essen für den nächsten Tag vorkochen und dann in einer Plastikbox zur Arbeit mitnehmen oder im Kühlschrank lagern. Der Grund: In der Regel sind Fertigprodukte im Supermarkt wesentlich teurer. Selbst wenn Sie das Sandwich zu Hause selber machen, kostet dies viel weniger als ein Fertig-Sandwich vom Supermarkt oder vom Bäcker.

soaktuell.ch: Logisch. Kein Kommentar.


8. Auf Bauernhöfen einkaufen

moneyland.ch: Wo immer Sie in der Schweiz leben, die Chancen stehen gut, dass sich in der Nähe ein Bauernhof befindet. Manche Bauern verkaufen ihre Frischprodukte direkt an Verkaufsständen, wobei das Obst und Gemüse manchmal günstiger ist als im Supermarkt.

soaktuell.ch: Gute Idee. Aber Geld sparen kann man damit nicht wirklich viel. Denn, nur selten sind Produkte ab Hof günstiger als im Laden. Aber gerade bei Kartoffeln oder Honig haben wir es tatsächlich auch schon erlebt, dass man die Produkte auf einem Hof günstiger kaufen konnte, als im Laden.


9. In grossen Mengen einkaufen

moneyland.ch: Das alte Marktprinzip «Mengenrabatt bei Grossabnahme» gilt oft auch in Schweizer Supermärkten und Lebensmittelläden.

soaktuell.ch: Das Grossmengen-Prinzip gilt bei Coop, Migros, Denner, Lidl und Aldi meistens nicht. TopCC und Co. stehen meist nur Gewerbetreibenden offen, sind aber auch nicht wirklich in jedem Fall günstiger. Funktioniert also kaum.


10. Food Waste bekämpfen

soaktuell.ch: Am meisten Geld sparen kann man tatsächlich, wenn man möglichst wenig Lebensmittel wegwerfen muss. Food Waste ist nicht nur ein genereller Unsinn, sondern kostet auch am meisten.


11. Im Ausland einkaufen

moneyland.ch: verschweigt diese Möglichkeit.

soaktuell.ch: Natürlich ist das Einkaufen von Lebensmitteln und vor allem Toilettenartikeln im Ausland massiv günstiger. Trotz höherer Teuerung im Ausland spart man immer noch 20-40 Prozent pro Einkauf - eher mehr. Die ausländische Mehrwertsteuer bekommt man beim nächsten Einkauf zurückerstattet und die Parkplätze vor den Einkaufszentren sind ebenfalls kostenlos. Der Euro ist gegenüber dem Schweizer Franken derart tief, dass alleine schon aufgrund des Wechselkurses 8-10 Prozent eingespart werden kann. Hinzu kommt, dass in der Schweiz die Mehrwertsteuer gestiegen ist. Alle Faktoren sprechen dafür, dass das Jahr 2024 ein Rekordjahr beim Einkaufstourismus werden dürfte. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass das Parlament eine Senkung der Zollfreigrenze diskutiert.


Heute können pro Person Waren im Wert von 300 Franken ohne Abgaben in die Schweiz eingeführt werden. Das Parlament könnte diese Zollfreigrenze auf 50 Franken pro Person senken. Dies würde dazu führen, dass die Einkaufstouristen häufiger in grösseren Gruppen ins Ausland einkaufen gehen (Kinder oder Verwandte zum Einkaufen mitnehmen). Zudem haben die deutschen Händler schon angekündigt, am Tag der Einführung dieser Massnahme alle ihre Produkte um den Wert der Schweizer Mehrwertsteuer zu senken. Kurz: Die Übung bringt der Eidgenossenschaft mit Sicherheit riesige Mehrkosten für den Kontrollaufwand und die Administration - jedoch höchstwahrscheinlich mit null Wirkung auf den Einkaufstourismus.

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