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Ist das Schweizer Stromnetz bereit für den solaren Ausbau?

Die wichtigste Aufgabe, welche unsere Stromversorger hätten, wäre genügend günstigen Strom für alle zu produzieren. Die Strom-Mangellage und die explodierenden Strompreise zeigen - sie haben versagt. Sie haben lieber ihre Bilanzen mit dem Handel von Strom aufpoliert und sich auf Stromimporte aus dem Ausland verlassen, als sich um den oft mühsamen Bau neuer Anlagen zur Stromproduktion zu kümmern. Kurz, viele von ihnen wollten jahrelang mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Gewinn machen. Dies gilt vor allem für die grossen Player. Jetzt müssen die Menschen in diesem Land extrem hohe Strompreise bezahlen oder die Stromproduktion selber in die Hand nehmen. Mit privaten Photovoltaik-Anlagen.


PPS / Redaktion

Symbolbild von Bill Mead / unsplash.com


Genügend günstigen Strom für alle. Das wäre die wichtigste Aufgabe gewesen, welche die Schweizer Stromversorger gehabt hätten. Doch das haben sie nicht auf die Reihe bekommen. Wir haben zu wenig Strom. Die Preise sind teilweise brutal gestiegen. Offenbar ist die Abhängigkeit vom Ausland zu gross. Das war die grosse Enttäuschung der letzten zwei Jahre und darf nicht schöngeredet werden.


Nicht tatenlos zuschauen, sondern handeln

Privatpersonen, vor allem Liegenschaftsbesitzer, können etwas tun, um den Stromzähler auszubremsen. Alle, die eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach haben, sind durchschnittlich zu 50 Prozent weg vom öffentlichen Netz. In den nächsten Jahren werden die Stromanbieter so zehntausende, wenn nicht hunderttausende Stromkunden Schritt für Schritt ganz oder teilweise verlieren. Photovoltaik-Besitzer brauchen zwar noch fremden Strom, aber markant weniger. Die Einnahmen der Stromversorger und Elektras werden in den nächsten zehn Jahren rückläufig sein. Mitleid mit den grossen Stromversorgern hat niemand. Sie haben auch kein Mitleid mit den Schweizer Familien und Unternehmen, die der Strompreisstabilität vertraut, abhängig waren und nun bitter enttäuscht wurden. Die Strompreisexplosion ist Zeugnis für das Unvermögen der ganzen Branche (Ausnahmen ausgenommen).


Schweizer Stromnetz ist top, aber für wie lange?

Doch nicht nur die Stromproduktion in der Schweiz ist zu wenig leistungsfähig, auch das Schweizer Stromnetz stösst schon jetzt vielerorts an seine Belastungsgrenzen. Der Bau von Photovoltaik-Grossanlagen in den Alpen und der jahrelange Netzausbauprozess erhöhen den Druck, besonders dort, wo es schon die alpine Wasserkraft fast vollständig auslastet. Es drängt sich die Frage auf, wie kommen wir aus dieser Zwickmühle heraus? Eine mögliche Lösung ist der Ausbau von Solarenergie auf privater Ebene.


Der Entscheid des Bundesrates vom 26. Mai 2021, die Verhandlungen mit dem EU-Rahmenabkommen abzubrechen, hat negative Auswirkungen auf die Netzstabilität und auf die Versorgungssicherheit der Schweiz. Vor allem, weil Schweizer Behörden bei relevanten europäischen Gremien in der Weiterentwicklung vom EU-Strombinnenmarkt ausgeschlossen sind und daher kein Mitspracherecht mehr haben. Kurz: Die Auslandabhängigkeit durch Stromimporte ist zum vorneherein keine Option mehr. Umso wichtiger wäre es für die Schweiz gewesen, unverzüglich eine völlig unabhängige und leistungsfähige Stromversorgung aufzubauen, welche die wachsende Bevölkerung auch im Winter zuverlässig bedienen kann und stabile Strompreise garantiert. Diese Chance haben die Stromunternehmen verpasst.


Volatilität überlastet Stromnetze

Die Klimakrise, der Ukrainekrieg, das Versagen der inländischen Stromversorger und als Folge davon die hohen Strompreise, lassen noch mehr Menschen auf Photovoltaikanlagen wechseln. Das erhöht den Druck auf die Netzbetreiber zusätzlich. So entsteht an sonnigen Tagen bei Solaranlagen eine starke Stromproduktion, die ins Netz eingespeist wird. An bewölkten Tagen oder im Winter ist es umgekehrt. Diese Volatilität überlastet alte Stromnetze. Das weiss man schon lange. Aber wetten, dass die Stromunternehmen auch bei dieser Herausforderung nicht bereit sind, wenn es akut wird? Sie merken, das Vertrauen in sie ist weg. Die Politik wäre gut beraten, sich unverzüglich darum zu kümmern.


Solaroffensive

Im Oktober 2022 lancierte das Schweizer Parlament eine Solaroffensive, indem es die Bewilligung von Photovoltaik-Grossanlagen erleichtert. Ziel ist es, dass die Schweiz im Winter weniger ausländischen Strom importieren muss und daher unabhängiger vom Ausland wird. Das führt nun dazu, dass vor allem in Bergregionen oberhalb der Nebeldecke mit vielen Sonnenstunden, solche Grossanlagen schneller gebaut werden können und nicht ewig in Bewilligungsschlaufen hängen.


Das Problem: Das Übertragungsnetz ist in den Gebirgskantonen bereits heute durch grosse Wasserkraftwerke nahezu ausgelastet. Der zusätzliche alpine Solarstrom bringt das Übertragungsnetz komplett an seine Grenzen.


Kleinere private Photovoltaikanlagen, beispielsweise auf Dächern von Einfamilienhäusern, haben den Vorteil, dass sie den produzierten Strom oft gar nicht ins Netz einspeisen, sondern für den Eigengebrauch in den Haushalten verwenden. Denn kleine private Photovoltaikanlagen befinden sich logischerweise im überbauten Gebiet. Dort, wo der Strom auch gebraucht wird. Dort, wo Wärmepumpen, Elektroautos und Klimaanlagen eine Eigennutzung in Zukunft noch erstrebenswerter machen.


"Solche Anlagen gestalten das Stromnetz zwar dynamischer, entlasten es aber kurz- bis mittelfristig, weil es oftmals mehr Sinn ergibt, den eigenen Strom gleich selbst zu nutzen, ihn in einer hauseigenen Batterie zu speichern und dann erst ins Netz einzuspeisen." erklärt Otovo Schweiz Länderchef Maximilian Dreyer (mehr über Otovo lesen Sie unten).


Zudem kann die Schweizer Energierevolution durch private Initiativen schneller und einfacher umgesetzt werden, statt auf nationaler Ebene. Vor allem, wenn man bedenkt, dass das Bewilligungsverfahren von systemrelevanten Höchstspannungsleitungen immer noch 15 Jahre und mehr beträgt. “So gesehen verschaffen die privaten Haushalte den grossen Photovoltaik-Projekten in den Bergen Zeit, um realisiert zu werden.” führt Dreyer weiter aus.


Christian Schaffner leitet das Energy Science Center an der ETH Zürich. Er ist überzeugt, dass zusätzliche Speicherkapazitäten, eine dynamische Verbrauchssteuerung sowie eine vollständige Integration der Schweiz in den europäischen Strommarkt erforderlich sind. Je besser das gelingt, desto weniger muss in den Netzausbau investiert werden.


Nicht die Einspeisung, sondern der Eigenverbrauch von Solarstrom macht den Unterschied

Immer mehr Menschen verknüpfen in nächster Zukunft ihre Solaranlage mit einer Wärmepumpen-Heizung und/oder einem E-Auto. Das erhöht den Stromverbrauch markant und füllt die Kassen der örtlichen Stromanbieter und grossen Stromproduzenten. Die Stromkosten einer durchschnittlichen Schweizer Familie in einem Einfamilienhaus mit Wärmepumpenheizung und E-Auto dürften bei den heutigen Preisen explodieren. Und die Tendenz des Strompreises ist steigend. So wird die Nutzung von selbstproduzierten Solarstrom noch attraktiver. Zudem entlastet man das Schweizer Stromnetz, wenn man den Strom nicht einspeist, sondern möglichst viel gleich selber braucht.


In Norwegen beispielsweise haben die meisten Menschen eine App auf ihrem Handy, mit der sie ihren Energieverbrauch überwachen und an ihre Bedürfnisse und Preise anpassen können. Auch so kann das Stromnetz entlastet und gezielter ausgebaut werden. Dies wiederum reduziert langfristig die Kosten für den Steuerzahler. Denn solange fossile Energieträger verwendet werden, kann es sich die Gesellschaft nicht leisten, erneuerbare Energien nicht zu nutzen und weiterzuentwickeln. Wenn private Haushalte, die Politik und Netzbetreiber zusammenarbeiten, wird der Wechsel auf erneuerbare Energien schneller und kostengünstiger möglich sein, als manche glauben.


Über Otovo

Otovo ist Europas führende Plattform für Solaranlagen. Das börsennotierte Unternehmen wurde im Januar 2016 von Andreas Thorsheim im norwegischen Oslo gegründet und wurde dort bereits im ersten Jahr seines Bestehens Marktführer für Solaranlagen für Privathaushalte. Mittlerweile ist Otovo in 13 europäischen Märkten präsent: Norwegen, Schweden, Frankreich, Spanien, Polen, Italien, Deutschland, Portugal, Grossbritannien, Belgien, Niederlande, Österreich und der Schweiz – mehr als 20.000 Solaranlagen wurden seitdem installiert. 20.000 Gelegenheiten, Erfahrungen zu sammeln und das Konzept zu optimieren.


Die Mission des norwegischen Cleantech-Unternehmens ist es, Privathaushalten den Zugang zu Solaranlagen zu erleichtern und damit die Energiewende zu beschleunigen. Herzstück ist die Otovo-Plattform, an die Hunderte lokaler Solar-Installateurbetriebe angeschlossen sind. Die ausgeklügelte Technologie ermöglicht es, das Potenzial jedes Hauses sehr schnell online zu ermitteln und so die passende Anlage zu konfigurieren.


Das Team vom Otovo besteht aus Ingenieuren, Programmierern und technischen Beratern. Otovos Schweizer Büro befindet sich in Zürich.

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