Fahnen-Skandal: Schweizer Heimat scheint in Biel niemanden zu interessieren
«Es ist 1. August – und kein Schweizerfähnchen weit und breit», schreibt 20 Minuten über das triste Bild gestern in Biel. Fahnentechnisch herrscht in der Bieler Innenstadt am Nationalfeiertag gähnende Leere. Es fehlt nicht nur die offizielle Beflaggung, es fehlen eben auch private Schweizerfähnchen. Der Migrationsanteil in Biel ist so hoch, dass es vor allem Auswärtige sind, die sich daran stören. In Biel scheint der Geburtstag der Eidgenossenschaft schlicht niemanden zu interessieren.
Aufnahme: Google Maps
Während in der Berner Altstadt Schweizer- und Kantonsfahnen um die Wette wehen, ist Identifikation mit der Heimat in Biel ganz offensichtlich zum Fremdwort geworden. Das enttäuscht viele. Gemäss 20 Minuten sollen einige in ihren Kommentaren vermuten, dass die finanzielle Lage der Stadt der Grund für die fehlenden Flaggen ist. Doch für einen "fetten Empfang" von ESC-Gewinner/in Nemo war genug Geld vorhanden. Das Motiv ist klar. Und SP-Politikerin Anna Tanner bestätigt das auch in 20 Minuten: Sie sieht kein Problem in den fehlenden Schweizerfahnen am Nationalfeiertag und betont voller Stolz Biels Multikulturalität.
Mindestens einmal im Jahr sollten sich alle in diesem Land an seine Wurzeln erinnern. Für die Gemeinden sollte die Beflaggung eine Selbstverständlichkeit und keine Pflichtübung sein, egal wie hoch der Multikulti-Anteil ist. Wenn sich jemand in der Schweiz von Schweizer Fahnen gestört fühlt, ist er oder sie wahrscheinlich am falschen Ort. Aber das offizielle Bild, welches die offizielle Stadt Biel abgibt, nämlich: "Uns geht die Schweiz am Arsch vorbei", ist ein falsches Signal, vor allem gegenüber den Menschen mit Migrationshintergrund.
Gänzlich unbeflaggt bleibt das Bieler Stadtzentrum trotzdem nicht: Erstmals seit längerem haben die örtlichen Verkehrsbetriebe ihre Busse wieder mit Fähnchen geschmückt, wie sie auf Facebook schreiben. Na dann...
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