EU verteuert E-Autos in Europa künstlich: Strafzölle gegen chinesische Autos
Im Ringen um fairen Wettbewerb in Sachen Elektromobilität konnte sich Deutschland mit seinem Widerstand in Bezug auf Strafzölle der EU gegenüber China nicht durchsetzen. So haben die EU-Mitgliedstaaten heute, Freitag, mehrheitlich den Weg für neue Importabgaben freigemacht. Diese Sonderzölle dürften bereits ab November dieses Jahres schlagend werden. So wird die Elektromobilität in Europa doch tatsächlich künstlich verteuert, weil die chinesischen E-Autos zu gut und zu günstig sind. Die EU wird den Niedergang der Automobilbranche in Europa wegen den zu hohen Preisen damit noch beschleunigen.
pte. / Redaktion
Autos des staatlichen chinesische Autobauers SAIC Motors Corp. Ltd. werden in Europa auf einen Schlag 35.3 Prozent teurer. Gespannt wartet man nun auf die Vergeltungsmassnahme aus China gegen europäische Autos. Das dürfte für die EU zum Rohrkrepierer werden und schadet der europäischen Autoindustrie sowie dem Wechsel zur E-Mobilität noch mehr. Bild: SAIC Motors Corp.
Mehrheit gegen Deutschland
Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Diplomatenkreise schreibt, stimmten Deutschland sowie Ungarn, Malta, die Slowakei und Slowenien gegen die Strafmaßnahme. Dafür votierten neben Frankreich und Italien auch die Niederlande, Irland, Polen, Litauen, Lettland, Estland und Luxemburg. Die übrigen Staaten, darunter Spanien, enthielten sich offenbar, heißt es.
Hintergrund ist ein Streit zwischen der EU-Kommission und China um einen fairen Wettbewerb bei Elektroautos. Die Volksrepublik subventioniert die Herstellung von E-Fahrzeugen chinesischer Produzenten massiv, wodurch laut Brüssel Wettbewerbsverzerrungen in der EU entstehen und heimische Erzeuger vor allem hinsichtlich des Preises das Nachsehen haben.
BYD, Geely und Saic im Fokus
Die Gestaltung der Strafzölle auf die chinesischen Importe sieht künftig wie folgt aus: BYD, Geely und Saic müssen ab kommendem Monat individuelle Zölle in Höhe von 17, 18,8 und 35,3 Prozent zahlen. Auf Tesla entfällt der geringste Tarif von 7,8 Prozent. Der US-Konzern hat kein Joint Venture mit einer chinesischen Firma, sondern baut die Autos eigenständig in China.
Was alle anderen Autobauer, die in China Produktionsstätten betreiben, angeht, so müssen sie künftig mindestens 21,3 Prozent Ausgleichszoll auf ihre Importe in die EU bezahlen - auch die deutschen Hersteller VW, BMW und Mercedes. Je nach Joint-Venture-Partner gelten allerdings unterschiedliche Zölle. Für VW und Saic gilt künftig der Höchstsatz von 35,3 Prozent.
Hoffentlich macht die Schweiz da nicht mit.
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