Espace Mittelland: Stellenwachstum in Bauberufen, Abnahme bei administrativen Berufen
Im Jahr 2023 prägte eine Verlangsamung des Stellenwachstums das Bild des Schweizer Arbeitsmarktes, beeinflusst durch eine merkliche konjunkturelle Abkühlung. Der Adecco Group Swiss Job Market Index verzeichnete einen moderaten Anstieg um 3% im Vergleich zum Jahr 2022. Auch im Espace Mittelland ist die Anzahl offener Stellen leicht gestiegen, wobei Bauberufe vergleichsweise stark nachgefragt wurden. Im Gegensatz hierzu nahm die Nachfrage nach Fachkräften Büro und Verwaltung ab. Dies zeigt der Adecco Group Swiss Job Market Index, die wissenschaftlich fundierte Studie der Adecco Gruppe Schweiz und des Stellenmarkt-Monitors Schweiz der Universität Zürich.
Adecco Gruppe Schweiz
Grafik: Adecco
Die Schweizer Wirtschaft wurde im vergangenen Jahr von einer konjunkturellen Abkühlung erfasst, die auch den Arbeitsmarkt deutlich beeinträchtigte. So ist im Jahr 2023 ein moderates Jahreswachstum von 3% zu verzeichnen. Besonders auffällig ist der Rückgang im letzten Quartal des Jahres 2023 (Q4 2023), in dem der Adecco Group Swiss Job Market Index den stärksten Rückgang des Jahres erlebt. Im Vergleich zum Vorquartal (Q3 2023) sinkt der Index um 4% und liegt auch im Vergleich zum Vorjahresquartal (Q4 2022) um 3% niedriger.
Marcel Keller, Country President Adecco Gruppe Schweiz: «Sowohl der Rückgang des Beschäftigungswachstums als auch der Anstieg der Arbeitslosenquote deuten auf eine Verlangsamung der Wachstumsdynamik am Schweizer Arbeitsmarkt hin. Der Adecco Swiss Job Market Index unterstreicht diese Entwicklung. Im Jahr 2023 ist der Stellenmarkt um lediglich 3% gewachsen. Trotz dieser Verlangsamung bleibt die Zahl der offenen Stellen weiterhin auf einem historisch hohen Niveau und die Arbeitslosenquote ist im Vergleich weiterhin relativ niedrig.»
Espace Mittelland: Baufachkräfte gesucht im Gegensatz zu Fachräften in Büro und Verwaltung
Nebst der Nordwestschweiz (+14%) verzeichnet der Espace Mittelland mit einer Jahresveränderung von +7% den zweitgrössten Anstieg an Stellenausschreibungen unter den Grossregionen. Insbesondere die Fachkräfte Technik, zu denen unter anderem Bauführer:innen, Web-Administrator:innen oder Heizungstechniker:innen gehören, erleben einen kräftigen Nachfrageanstieg von +29% im Vergleich zum Vorjahr. Einen ebenfalls überdurchschnittlichen Anstieg in der Anzahl offener Stellen verzeichnen die Fachkräfte Handwerk und Hilfskräfte (+15%), wie beispielsweise Maurer:innen, Uhrmacher:innen oder Hilfsköch:innen, gefolgt von den Fachkräften Dienstleistung und Verkauf (+10%) zu denen unter anderem Köch:innen, Servicefachkräfte oder Reisebegleiter:innen gehören.
Eine geringere aber weiterhin positive Jahresveränderung ist auch bei den Führungskräften (+7%), wie beispielsweise Kirchgemeindepräsident:innen, Verkaufsleiter:innen oder Metzgermeister:innen, bei den Hochschulberufen Wirtschaft und Soziales (+2%), zu denen unter anderem Jurist:innen, Journalist:innen oder Unternehmensplaner:innen zählen, und bei den Hochschulberufen MINT und Gesundheit (+2%), wie zum Beispiel Apotheker:innen, Oberärzte:innen oder Software Architekt:innen, feststellbar.
Einzig bei den Fachkräfte Büro und Verwaltung, zu denen Telefonist:innen, Sachbearbeiter:innen oder Postbeamt:innen gehören, nimmt die Anzahl offener Stellen im Vergleich zum Vorjahr um 17% deutlich ab. Damit ist der Espace Mittelland der Spitzenreiter unter den Grossregionen, was die nachlassende Nachfrage nach Fachkräften Büro und Verwaltung betrifft.
Yanik Kipfer, Stellenmarkt-Monitor Schweiz: «Im Espace Mittelland ist besonders eine gestiegene Nachfrage nach Bauberufen sichtbar. So beobachten wir, dass bei den Fachkräften Technik, vorwiegend die Untergruppe der Bauführer:innen, Poliere und Produktionsleiter:innen einen markanten Anstieg der Nachfrage verzeichnen. Darüber hinaus trägt die Untergruppe der Bau- und Ausbauberufe wesentlich zum Stellenzuwachs bei den Fachkräften Handwerk und Hilfskräften bei.»
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