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Gion Caiquo aus Lommiswil gewinnt Schweizer Linguistik-Olympiade

Es war eine Premiere: Am 26. März fand das Finale der allerersten Schweizer Linguistik-Olympiade an der Universität Bern statt. Über 50 Jugendliche analysierten die Struktur verschiedener Sprachen. Am 12. April wurde bekanntgegeben, welche der Finalistinnen und Finalisten zur ersten Schweizer Delegation an der Internationalen Linguistik-Olympiade gehören werden. Darunter ist Gion Caiquo von der Kantonsschule Solothurn, wohnhaft in Lommiswil. Gion hat eine Goldmedaille gewonnen und wird im Juli auf die Isle of Man reisen.


Wissenschafts-Olympiade, Universität Bern

Gion Caiquo (Foto zVg.)


Acht Schweizer Schülerinnen und Schüler haben Gold- und Silbermedaillen gewonnen und reisen im Juli an die Internationale Linguistik-Olympiade auf der Isle of Man:


Gold

  • Gion Caiquo, Kantonsschule Solothurn (SO)

  • Marvin Lundgren, Kantonsschule am Burggraben (SG)

  • Dana Niederhäuser, Kantonsschule Rychenberg (ZH)

  • Richard Salnikov, Kantonsschule Stadelhofen (ZH)

Silber

  • Chantal Bichsel, Gymnasium Thun (BE)

  • Luca Charlier, Collège du Sud (FR)

  • Sinan Deveci, Realgymnasium Rämibühl (ZH)

  • Kristian Suntev, Gymnasium St. Antonius (AI)

Bronze

  • Sofie Bolleter, Kantonsschule im Lee (ZH)

  • Thao Ly Phan, Kantonsschule Baden (AG)

  • Sofia Polloni, Liceo Diocesano (TI)

  • Mara Stolz, Kantonsschule Wil (SG)

Sprache jenseits des Schulunterrichts

Seit 2003 treffen sich an der die Internationalen Linguistik-Olympiade Mittelschülerinnen und Mittelschüler aus aller Welt. Die Schweiz war bisher nicht dabei – doch das ändert sich dieses Jahr! Die Schweizer Linguistik-Olympiade wurde 2021 von Studierenden, Forschenden und Lehrenden ins Leben gerufen, die mehr Jugendliche für Sprachwissenschaften begeistern wollen. «Junge Menschen kommen sehr früh mit vielen Sprachen in Kontakt. Wir wollen ihnen bewusst machen, dass dies ein Reichtum ist», erklärt Michiel de Vaan, einer der Gründer des Wettbewerbs. «In der Sekundarstufe haben junge Menschen nicht immer die Möglichkeit, sich mit der Linguistik vertraut zu machen, und viele wissen nicht, was eine Linguistin oder ein Linguist tut».


Nicht nur für Sprachliebhaber

Der neue Wettbewerb erregte schon in seinem ersten Jahr die Aufmerksamkeit von über 100 Jugendlichen. Die 53 Finalistinnen und Finalisten qualifizierten sich über eine Vorrunde, die im Herbst online stattfand. Zur Vorbereitung konnten sie im Februar und März an verschiedenen Trainings-Workshops teilnehmen. Am 26. März reisten sie nach Bern - aus der Deutschschweiz, aus der Romandie, aus dem Tessin… Doch welche Sprachen jemand spricht, steht bei der Linguistik-Olympiade nicht im Vordergrund. «Ich hasse Sprachen», gibt ein Teilnehmer sogar zu. «Hier geht es mehr um logisches Denken, und das kann ich.» «Die Linguistik wirft einen eher analytischen Blick auf Sprache», erklärt eine andere Teilnehmerin, die später gerne Dolmetscherin werden möchte. «Literatur hingegen hilft uns, eine Kultur besser zu verstehen. Ich kann nicht sagen, was mir besser gefällt.» Während der vierstündigen Prüfung mussten die Teilnehmenden unter anderem den Genitiv einer eher unbekannten nordostkaukasischen Sprache ableiten, koreanische Schriftzeichen entschlüsseln und finnische Verben konjugieren. Das erfordert Kombinationsgabe, Kreativität und ein Gespür für den Aufbau von Sprachen.


Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.

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