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Bundesrat Guy Parmelin tauscht sich mit Gasbranche aus

Bundesrat Guy Parmelin hat sich am 12. April 2022 mit Vertretern der Gasbranche getroffen. Im Vordergrund des Gesprächs stand die Vorbereitung auf eine Gasmangellage. Wegen des Krieges in der Ukraine und der Erwartung einer möglichen Verknappung des Gases in Europa sollen die Arbeiten für die Bewirtschaftungsmassnahmen der wirtschaftlichen Landesversorgung konkretisiert und weiter intensiviert werden.


WBF

Bundesrat Guy Parmelin (zVg. WBF)


Erdgas deckt rund 15 Prozent des Energiebedarfs der Schweiz. Die Versorgung des Landes mit Erdgas liegt grundsätzlich in der Verantwortung der Wirtschaft. Der Staat greift im Rahmen der Gasversorgung subsidiär ein, das heisst nur dann, wenn der Sektor nicht mehr in der Lage ist, seine Aufgaben zu erfüllen.


Etwa 40% des in der Schweiz verbrauchten Erdgases kommt ursprünglich aus Russland. Die Akteure auf dem Schweizer Markt haben keine direkten Verträge mit Russland, sondern kaufen das Gas auf den verschiedenen europäischen Märkten ein.


Der Krieg in der Ukraine veränderte die Lage in Bezug auf Erdgas. Die russischen Gaslieferungen können nicht mehr als so sicher wie früher angesehen werden. Lieferkürzungen oder sogar – Unterbrechungen von Seiten Russlands oder als Folge von Sanktionen des Westens lassen sich nicht ausschliessen.


Deshalb laufen Arbeiten zu einer Konkretisierung des Konzepts für Bewirtschaftungsmassnahmen im Gasbereich. Vor diesem Hintergrund hat sich Bundesrat Guy Parmelin am 12. April mit der Gasbranche getroffen. Dabei hat er sich mit der Gasbranche ausgetauscht und den Stand der Vorbereitungen diskutiert.


Beim Gespräch kam zum Ausdruck, dass sich eine Gasmangellage nicht bis ins Detail voraussagen lässt und kein genaues Szenario erstellt werden kann. Dementsprechend ist eine möglichst flexible Vorbereitung zwingend. Dabei müssen rechtliche, finanzielle und auch zwischenstaatliche Fragen geklärt werden. Für alle Akteure ist aber klar: Eine Gasmangellage hätte auf jeden Fall unkalkulierbare und gravierende wirtschaftliche Auswirkungen.


Am Treffen war man sich einig: Als Massnahmen gegen eine Gasmangellage stehen Sparappelle sowie das Umschalten bei den sogenannten Zweistoffanlagen von Erdgas auf Erdöl im Vordergrund. Das entsprechende Erdöl könnte im Falle einer gleichzeitigen Erdölmangellage aus den bestehenden Pflichtlagern bezogen werden. Sparapelle können während der Heizperiode sehr wirksam sein, wenn man z.B. die Raumtemperatur schon nur um ein bis zwei Grad reduziert. Reichen diese Massnahmen nicht aus, um eine Versorgungsstörung beim Erdgas zu kompensieren, kann der Verbrauch mit Hilfe einer Kontingentierung der Erdgaslieferungen an Grossverbraucher zusätzlich reduziert werden. Entsprechende Umsetzungskonzepte und Verordnungen werden weiterentwickelt und konkretisiert.


Am Treffen nahmen Vertreter der Gasbranche teil, namentlich, Gaznat, der Gasverbund Mittelland, Erdgas Ostschweiz, Erdgas Zentralschweiz, AIL, Swissgas, der Verband der schweizerischen Gasindustrie, die Liechtensteinische Gasversorgung LGV, IG Erdgas, Energiedirektorenkonferenz EnDK, das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung BWL und das Bundesamt für Energie BFE.

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