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Bravo: Audi liefert bis auf weiteres keine Autos mehr in die USA

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    Admin
  • vor 12 Stunden
  • 3 Min. Lesezeit

Nicht alle kriechen mit geknicktem Haupt auf Knien vor US-Präsident Trump und lassen sich zu Zugeständnissen nötigen. Es gibt auch solche, die das traurige Machtspiel nicht mitspielen. Die Ingoldstädter Autobauerin Audi macht es vor und zeigt der ganzen Welt, wie man am Besten auf die Zoll-Erpressungen von Präsident Trump reagiert - nämlich mit einem Übungsabbruch. Audi hat kein Werk in den USA und denkt im Moment nicht daran, in den USA zu investieren. Damit erntet Audi weltweit Applaus und grossen Respekt.

AUDI R8 5,2 FSI QUATTRO. Bild: Rike / pixelio.de
AUDI R8 5,2 FSI QUATTRO. Bild: Rike / pixelio.de

Die Lieferung von Audi-Neuwagen in die USA wird auf Eis gelegt. Alle Audi-Fahrzeuge, die nach dem 2. April in die USA gelangt seien, würden vorerst zurückgehalten und nicht an die Händler übergeben. Die Händler in den USA sollten sich darauf konzentrieren, ihre Lagerbestände zu reduzieren. Derzeit habe Audi in den USA mehr als 37'000 Autos auf Lager, die nicht von den neuen Zöllen betroffen seien und damit verkauft werden könnten, hiess es. Das reiche aus für etwa zwei Monate. Dann sehe man weiter.


Zwischen den Zeilen tönt das nach einem Rückzug vom US-Markt, sollten die Zölle nach Ablauf dieser zwei Monate immer noch gelten. Denn Audi muss sämtliche Fahrzeuge in die USA importieren. Der in den USA beliebte Audi Q5 wird im Werk in Mexiko gefertigt, der Rest kommt aus den Werken in Deutschland, Ungarn und der Slowakei.


Auch die Audi-Mutter Volkswagen (VW) hat die Auslieferung der Fahrzeuge aus dem Werk in Mexiko offenbar vorübergehend gestoppt.


Ebenfalls Jaguar Land Rover (JLR), einer der größten Autohersteller des Vereinigten Königreichs, setzt seit dem 7. April 2025 alle Fahrzeugexporte in die USA aus. Grund ist der neue US-Importzoll von 25 Prozent, den der US-Präsident vergangene Woche als Teil seiner "Wirtschaftlichen Befreiungsoffensive" verkündete.


Wie die britische Zeitung "The Sunday Times" berichtet, wolle Jaguar Land Rover mit diesem Schritt Zeit gewinnen, um geeignete Gegenmassnahmen zu entwickeln. Der britische Autobauer, der jährlich rund 400'000 Fahrzeuge verkauft – davon fast ein Viertel in den Vereinigten Staaten – gehört zu den am stärksten betroffenen Unternehmen in Grossbritannien. Bestseller-Modelle wie der Defender und der Range Rover Sport seien Fahrzeuge, die in den USA besonders bei Prominenten sehr beliebt seien. Grossbritannien wiederum galt bisher als wichtigster Verbündeter der USA weltweit und fühlt sich gelinde gesagt von Trump an der Nase herumgeführt.


Diese Autobauer haben also keinen Bock auf Zölle. Und sie lassen sich auch nicht auf erpresserische Weise dazu nötigen, in den USA produzieren zu müssen. Damit geht die Rechnung von Trump nicht auf, der gesagt hat, entweder produziert ihr in den USA oder ihre bezahlt Zölle. Wer bisher in den USA einen Jaguar, Land Rover oder Audi gefahren hat, hatte wohl seine Gründe dafür. Gemäss den Vorstellungen von Präsident Trump würden sich diese nun alle einem US-Car zuwenden. Das aber ist mehr als fraglich, denn das hätten sie ja bisher schon gekonnt.


EU überlegt sich Zölle für Netflix und Co. - und die Schweiz?

Derweil überlegt sich die EU als Vergeltungsmassnahme Zölle beispielsweise auf Netflix, Disney plus, Google, Amazon oder Facebook-Werbung und vielen weiteren Dienstleistungen aus den USA. Das würde den gesamten Tech-Markt auf den Kopf stellen und wahrscheinlich Millionen Europäerinnen und Europäer dazu bewegen, entsprechende Alternativprodukte zu testen, in Erwägung zu ziehen oder definitiv zu wechseln. Gerade in diesem Bereich herrscht ein gewaltiges Handelsbilanzdefizit. Hier ist die US-Wirtschaft am empfindlichsten. Und europäische Anbieterinnen und Anbieter könnten am meisten profitieren. Dies ist auch eine Massnahme, welche die Schweiz unbedingt ins Auge fassen sollte, wenn Trump die ungerechtfertigten Zölle auf Schweizer Industrieprodukten binnen nützlicher Frist nicht zurück nimmt.

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