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AutorenbildMartina Gloor

Autosalon 2024: Deutsche kommen nicht, dafür die Chinesen mit ihren Top-Modellen

In vier Monaten sollte der Genfer Autosalon 2024 stattfinden. Doch es harzt. Die Anmeldefrist läuft Ende Oktober ab. Und die deutschen Premium-Hersteller wie Mercedes, BMW und Audi haben alle abgesagt. Mit dabei ist sicher Renault. Und die Lücke der Deutschen versuchen die Top-Modelle der Chinesen zu füllen. Damit überlassen die Deutschen das Feld den Asiaten, die mit modernster Elektronik, überragenden Akku-Leistungen und kundenfreundlichen Preisen dazu angesetzt haben, in die hiesigen Märkte vorzudringen. Der Autosalon 2024 - ein Spiegelbild des serbelnden Automobilmarktes Schweiz?

Was denken Sie, was kostet dieses Auto? 90`000 Euro? Falsch. In China kostet der hier abgebildete Xpeng P7 nur 229.900 Yuan nach Subventionen (rund 29`700 Euro) und hat eine NEFZ-Reichweite von 480 Kilometern. Schon als Basismodell ist der P7 mit dem teilautonomen Fahrsystem XPILOT 2.5+ ausgestattet. Die höhere Ausstattungsvariante des P7 bietet eine Reichweite von satten 706 Kilometern. Ober der P7 auch am Autosalon zu sehen sein wird, ist noch offen. Foto: XPeng


Es sollte nach Corona und vier Absagen in Folge vom 26. Februar bis 3. März 2024 der grosse Neuanfang der Geneva International Motorshow GIMS werden. Im Moment sieht es nicht danach aus, wie eine Umfrage des deutschen Fachmagazins "Automobilwoche" zeigt. Die deutschen Hersteller sind entweder mit sich selber beschäftigt, haben kein Interesse mehr am Salon Genf und dem Schweizer Automarkt oder schlicht nichts neues zu zeigen. Anders können die Absagen grosser deutscher Marken nicht gedeutet werden.


In die Bresche springen die Franzosen und Chinesen. Renault hat 2024 und 2025 mit den elektrischen R4 und R5 tolle Modelle am Start, die man zeigen darf.


Obwohl viele grosse Autohersteller 2024 nicht nach Genf zur Geneva International Motorshow GIMS kommen, wird der Salon dennoch stattfinden. Dies bestätigte Präsident Alexandre de Senarclens in einem Interview mit der Zeitschrift Touring. Gut möglich, dass diese räumlich etwas kleiner ausfällt, als in anderen Jahren. Es ist aber auch möglich, dass die Franzosen, Chinesen und einige nicht so bekannte Sportwagenhersteller, dankbar mehr Ausstellungsfläche nutzen, als in den Vorjahren. Die Chinesen sind auf jeden Fall bereit und werden "grobes Geschütz" auffahren. Man darf gespannt sein.

Der wirkliche Grund, warum deutsche Autohersteller mit ihren Sparmassnahmen soweit sind, dass sie ihre Teilnahme an traditionellen Auto-Shows absagen müssen, liegt in der Geschäftslage. Erst kürzlich berichtete soaktuell.ch über die schlechte Auftragslage der deutschen Autobauer. Bei den E-Autos haben andere Hersteller aus den USA (Tesla), Japan, Taiwan oder China mittlerweile die Nase vorn. Was letztlich an E-Autos in Deutschland gebaut wird, ist einfach zu teuer für den europäischen und schweizerischen Mittelstand und für diesen Preis zu wenig innovativ. Dreiviertel der Schweizerinnen und Schweizer haben nicht vor, ein E-Auto zu kaufen, zeigte eine Umfrage von bonus.ch. Der Automarkt in der Schweiz läuft bei weitem nicht rund. Das liegt weitgehend an den zu hohen Preisen von Neuwagen. Das ist das perfekte Umfeld für den Markteintritt von günstigen und innovativen Autobauern. Der Rückzug der Deutschen vom Autosalon Genf ist insofern nicht dramatisch und eröffnet den neuen Anbietern entsprechende Chancen.

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