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Autos viel zu teuer: Autoindustrie geht selbstverschuldet den Bach runter

Die Preise für Neuwagen haben Grenzen überschritten, die immer mehr Kundinnen und Kunden nicht mehr bereit sind zu zahlen. Auch Garagisten stellen Rechnungen für Service und Reparaturen, die immer weniger Autofahrende akzeptieren. Folge: Das Auto wird vom Massen- zum Luxusgut. Die Kundschaft orientiert sich neu und sucht andere Lösungen. Eine ganze Industrie geht selbstverschuldet den Bach runter.


pte. / Redaktion

Symbolbild von Amber Kipp / unsplash.com


Die Stimmung in der deutschen Automobilindustrie trübt sich weiter ein, wie der neue Index des ifo Instituts für das Geschäftsklima der Branche ausweist. So fiel das Stimmungsbarometer im Oktober auf minus 27,7 Punkte. Im September lag es hingegen noch bei minus 23,4 Zählern, teilen die Wirtschaftsforscher heute, Freitag, mit.


Schuld soll das Ausland sein

"Der deutschen Autoindustrie scheint der intensiver werdende Wettbewerb vor allem aus dem außereuropäischen Ausland zunehmend zuzusetzen. Die Krise der deutschen Autoindustrie setzt sich fort", kommentiert ifo-Branchenexpertin Anita Wölfl die aktuellen Ergebnisse. Oder anders formuliert: Die amerikanischen und einige asiatische Hersteller sind markant günstiger. Europäische und japanische Neuwagen sind grundsätzlich rund 25-30 Prozent zu teuer. Autoindustrie und Zulieferer müssten sehr schnell handeln und ihre Kosten drastisch senken. Es bleibt vielleicht noch ein halbes Jahr Zeit, bevor es zum grossen Autobauer- und Garagisten-Sterben kommt.


Die Unternehmen beurteilen ihre Geschäftslage nämlich nochmals deutlich schlechter: Der Indikator fiel auf minus 27,5 Punkte, nach minus 14,5 Zählern im Vormonat. Den kommenden Monaten blicken die Firmen jedoch weniger pessimistisch entgegen: Der Indikator für die Erwartungen ist im Oktober auf minus 27,9 Punkte gestiegen, von minus 31,8 Punkten im September.


Immer weniger Aufträge

Den Unternehmen der Autoindustrie fehlen weiterhin Aufträge aus dem In- und Ausland. Von einem Auftragsmangel sind 44,3 Prozent der Firmen betroffen, schreibt das ifo Institut. Einen so hohen Anteil gab es zuletzt im Juli 2020.


Dies wird durch Meldungen über Umsatzrückgang und Stellenabbau bei Herstellern und Zulieferfirmen unterstrichen. VW plant zehntausende Stellen abzubauen. Auch die Japaner sind zu teuer und können ihre Autos nicht mehr verkaufen. So will Nissan weltweit 9000 Stellen abbauen.


Die Exporterwartungen deutscher Autobauer haben sich erneut verschlechtert. Dieser Indikator ist auf minus 32,8 Punkte gefallen. Nur während der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 lag der Wert darunter. Und das war noch vor der Wahl von Präsident Trump. Mit ihm drohen Zölle auf europäischen Autos, die in die USA importiert werden. Solange die europäischen Ländern den Import und die Zulassung amerikanischer Autos wie Chrysler, Ford, Cadillac, Lincoln, Dodge, GMC usw. mit Auflagen und Abgaben künstlich verteuern, scheint dieses Vorhaben nicht mehr als gerecht. Denn diese Autos wären eigentlich günstiger zu haben, als europäische.

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