Autokauf 2025: Der richtige Moment ist entscheidend
Der Automarkt ist am Boden. Es herrscht eine gewaltige Absatzflaute. Über 200 verschiedene Modelle von E-Autos gibts schon auf dem Schweizer Markt, aber kaum Käuferinnen und Käufer. Die Importeure und Garagisten sitzen buchstäblich auf ihren teuren E-Autos. Auf der anderen Seite drohen ihnen gewaltige Sanktionszahlungen für Verbrenner mit schlechten CO2-Werten. Retten kann sie nur, wenn sie möglichst viele E-Autos verkaufen.
Branchenkenner erwarten, dass die Importeure und Garagisten erst in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 anfangen werden, E-Autos mit Preissenkungen, Sonderangeboten und besseren Leasingkonditionen abzuverkaufen. Dies, um die Sanktionszahlungen wegen Überschreitens der CO2-Vorgaben zu reduzieren.
Das ist in den Augen vieler Branchenkenner zu spät. Denn bis die Massnahmen greifen, braucht es mindestens ein halbes Jahr. Um das Jahr 2025 zu retten, hätten die Händler und Importeure bereits am 1. Januar mit den Preissenkungen etc. auf E-Autos anfangen müssen. Doch mittlerweile läuft schon der Februar - und nichts tut sich am Markt - ausser dem erwarteten Zusammenbruch des Neuwagenverkaufs, gepaart mit dem üblichen Gejammer der Branche, die Politik müsse E-Autos fördern. Da merkt man, viele in der Autobranche sind schlecht beraten.
E-Autos hätten eine grosse Chance in der Schweiz, aber der Markt müsste es selber regeln, indem E-Autos schlicht und ergreifend günstiger angeboten werden, als vergleichbare Verbrenner - und nicht 10-20 Prozent teurer. Die Schweizer Käuferinnen und Käufer sind sehr preissensitiv geworden und lassen sich von Autohändlern nicht mehr über den Tisch ziehen.
Man geht in der Branche davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte 25 nicht nur E-Autos vergünstigt, sondern die Auswahl an Verbrennern mit hohem CO2-Ausstoss reduziert und verteuert wird.
Kurz: Wer auf der Suche nach einem neuen Verbrenner (vor allem einem grösseren) ist, sollte genau jetzt zuschlagen. Gut möglich, dass diese Fahrzeuge in den kommenden Monaten teurer werden. Und wer auf der Suche nach einem E-Auto ist, aber die Verkaufspreise noch als viel zu hoch empfindet, sollte noch ein paar Monate abwarten. E-Autos werden garantiert günstiger. Das wissen mittlerweile alle. Deshalb kauft sie momentan auch kaum jemand.
Die Kundinnen und Kunden werden sowieso den längeren Atem haben, als viele Autohändler. Also runter mit den Preisen, dann klappts auch mit den Verkäufen. Lieber günstiger verkaufen, als gar nichts verkaufen, lautet das Motto für den Autohandel. Auf Hilfe aus Bundesbern oder gar eine Förderung von E-Autos zu hoffen - als Margenaufbesserung für Autohändler, zulasten der Steuerzahlenden - wäre kontraproduktiv und irgendwie unverschämt.
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