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Ausbreitung der räuberischen Schwarzmeergrundel beim Kraftwerk Klingnau stoppen

Das Departement Bau, Verkehr und Umwelt will die Ausserbetriebnahme des Fischaufstiegs am Kraftwerk Klingnau verlängern. Die Massnahme dient der Verhinderung der weiteren Ausbreitung der invasiven Schwarzmeergrundeln aus dem Rhein in die Aare. Die Anlagen sollen ausser Betrieb bleiben, bis die sanierte Fischaufstiegshilfe in Betrieb genommen wird. Die Publikation im Amtsblatt ist heute Mittwoch, 9. April 2025, erfolgt.


Departements Bau, Verkehr und Umwelt AG

Die räuberische Schwarzmeergrundel breitet sich im Rhein stark aus und macht den einheimischen Fischbeständen arg zu schaffen. Bild: Kanton Aargau
Die räuberische Schwarzmeergrundel breitet sich im Rhein stark aus und macht den einheimischen Fischbeständen arg zu schaffen. Bild: Kanton Aargau

Mit Verfügung des Departements Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) vom 26. April 2024 wurde die Fischaufstiegsanlage des Kraftwerks Klingnau ausser Betrieb genommen, um die weitere Ausbreitung der invasiven Schwarzmeergrundeln aus dem Rhein in die Aare zu verhindern. Da die Gefahr einer Etablierung von invasiven Grundeln im Aare-System weiterhin besteht und eine weitere Ausbreitung der Schwarzmeergrundeln vermieden werden muss, soll die Verfügung zur Ausserbetriebnahme der Fischaufstiegsanlage verlängert werden. Die Massnahme soll somit in Kraft bleiben. Die Anlage soll bis zur Betriebsaufnahme der sanierten Fischaufstiegshilfe (s. unten) ausser Betrieb bleiben.


Fischaufstiegshilfe am Kraftwerk Klingnau als Schlüsselstelle

Das Kraftwerk Klingnau liegt an der Aare kurz vor der Mündung in den Rhein und ist damit das Tor zum Aare-System mit Reuss, Limmat und Alpenrandseen. Das Kraftwerk ist eine Schlüsselstelle für die Fischwanderung, aber auch für die Ausbreitung invasiver Arten.


Der Regierungsrat des Kantons Aargau hat Anfang 2025 die Projektgenehmigung für den Bau der neuen Fischaufstiegsanlage am Kraftwerk Klingnau erteilt. Die neue Anlage soll die bestehende ersetzen, da die heutige Anlage nicht mehr dem Stand der Technik entspricht. Mit den Sanierungsmassnahmen in Klingnau soll eine wesentliche Verbesserung für die Durchwanderung von Fischen erzielt werden. Gleichzeitig soll die Anlage mit einer Wandersperre speziell gegen Schwarzmeergrundeln ausgerüstet werden.


Der Kanton Aargau will die Fischaufstiegsanlage des Kraftwerks Klingnau bis zur Betriebsaufnahme der neuen Fischaufstiegsanlage ausser Betrieb halten und die bestehende Verfügung bis zu diesem Zeitpunkt verlängern.


Gefahr für einheimische Fische

Als Schwarzmeergrundeln bezeichnet man mehrere invasive Grundelarten aus dem Schwarzmeerraum. Schwarzmeergrundeln treten seit den 1990er Jahren in verschiedenen Regionen der Welt als invasive Arten auf. Im Jahr 2011 tauchten die Kesslergrundel (Neogobius kessleri) und kurz darauf die Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus) im Rhein bei Basel auf. In bereits besiedelten Gewässern haben Grundeln riesige Populationsgrössen erreicht und bringen die ursprünglichen Fischarten durch ihr räuberisches Verhalten, durch den Frass von Eiern von anderen Fischarten und durch die Konkurrenz mit einheimischen Arten um Nahrung und Laichplätze stark unter Druck.


Im Falle, dass Grundeln sich weiter in die Aare, ihre Seitengewässer und bis in die Alpenrandseen ausbreiten, muss mit negativen Folgen für die Ökologie und die Fischerei gerechnet werden.


Die Schwarzmund-Grundel breitet sich aktuell im Hochrhein aus. Der Kanton Aargau hat im Sommer 2024 die Ausbreitungsfront im Rhein bei Leibstadt im Kanton Aargau kurz vor der Mündung der Aare in den Rhein identifiziert.

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