ALDI macht, was ein Discounter machen sollte, nämlich günstig sein
Am Montag hat ALDI in der Schweiz die Preise für Frischfleisch um bis zu 36 Prozent gesenkt. Ein Grosserfolg. Ein Augenschein vor Ort in der nächstgelegenen ALDI-Filiale zeigt volle Parkplätze, lange Schlangen vor den Kassen und halbleere Fleischregale nach nur zwei Tagen. Ein Passant bringt es auf den Punkt: "ALDI macht, was ein Discounter machen sollte, nämlich günstig sein." Doch in gewissen Online-Medien hagelt es Kritik, vor allem von Seiten der Vegetarier- und Veganer-Lobby.
Foto: ALDI SUISSE
Leserinnen und Leser von Blick-Online lassen Dampf ab: «Fleisch und Milchprodukte müssten das Doppelte oder noch mehr kosten», schreibt etwa Leserin Gaby Marer. Gemüse und Früchte müssten in Aktion angeboten werden, damit die Leute «endlich umdenken bei der Ernährung». Thomas Buehler hingegen begrüsst die Kampagne des Discounters: «Danke Aldi, endlich bewegt sich was.»
Gemäss Blick wertet auch der Konsumentenschutz die Preissenkung als "wichtiges Zeichen", vor allem, weil diese nicht auf die Produzenten abgewälzt wird. Damit könne der Einkaufstourismus tatsächlich unattraktiver werden, ist der Konsumentenschutz überzeugt.
Eigentlich ist es unglaublich: Da senkt ein Lebensmittelhändler die Preise, bekämpft so die Teuerung und erntet dafür Kritik. So etwas gibt es nur in der reichen Schweiz. Doch aufgepasst: Wenn man die politisch motivierten und lauten Reaktionen von jenen beiseite lässt, die grundsätzlich am liebsten alles Fleisch verbannen würden, sei es wegen Ernährungsaspekten, dem Tierwohl oder der Umwelt, bleibt nicht wirklich viel Kritik übrig.
Kein Wunder: Fleischkonsumentinnen und -konsumenten finden den ALDI-Schachzug längst überfällig. "Wir können froh sein, einen Lebensmittelladen in der Schweiz zu haben, der alles unternimmt um die Teuerung und den Einkaufstourismus zu bekämpfen", sagt eine Kundin, die soeben die ALDI-Filiale verlässt. Und wer für das Frischfleisch auch in Zukunft mehr bezahlen will, kann das andernorts ja weiterhin tun.
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