Aargauer Ständerat Thierry Burkart will FDP-Präsident werden
Die Bewerbungsfrist für die Nachfolge von Petra Gössi an der Spitze der FDP Schweiz ist abgelaufen. Die Findungskommission führte eine Reihe informeller Gespräche mit interessierten potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten für das Parteipräsidium durch. Ständerat Thierry Burkart hat sich entschieden, für das Parteipräsidium der FDP Schweiz zu kandidieren. Er hat die Findungskommission informiert, dass seine Kandidatur mit dem Wunsch nach einem starken, breit aufgestellten Team aus Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten verbunden ist.
FDP.Die Liberalen / Redaktion soaktuell.ch
Ständerat Thierry Burkart
Am 14. Juni gab Parteipräsidentin und Nationalrätin Petra Gössi bekannt, dass sie nach mehr als fünf Jahren im Amt spätestens Ende 2021 als Präsidentin zurücktreten wird. Durch die Konferenz der kantonalen Parteipräsidenten (PPK) wurde eine Findungskommission unter der Leitung von Saskia Schenker, Präsidentin der FDP Baselland, eingesetzt. Weitere Mitglieder dieser Kommission sind Ständerat Andrea Caroni, die Nationalräte Olivier Feller, Andri Silberschmidt, Beat Walti und Philip Mosimann, Präsident der «Freunde der FDP».
Die Kommissionsmitglieder konnten mehrere informelle Gespräche mit Interessentinnen und Interessenten führen. Der Aargauer Ständerat Thierry Burkart hat sich entschieden, seine Kandidatur für das Präsidium der FDP Schweiz einzugeben, was die Findungskommission mit Freude zur Kenntnis nahm.
Potenzial um reihenweise an die SVP verlorene Wähler zurückzuholen
Thierry Burkart wurde am 21. August 1975 in Baden geboren und arbeitet als Rechtsanwalt. 2015 wurde der Aargauer in den Nationalrat gewählt, 2019 zog Burkart als Ständerat ins Stöckli ein. Bevor er sein Mandat in Bern antrat, war er von 2001 bis 2015 Mitglied des Aargauer Grossen Rates, den er 2014 präsidierte. Von 2010 bis 2013 war er Präsident der FDP Aargau.
Burkart politisierte innerhalb der FDP bisher eher am rechten Rand. Wenn es ihm gelingt, die Partei wieder auf einen konsequenten und verlässlichen liberalen wirtschafts- und gewerbefreundlichen Kurs zu bringen, mit einer zeitgemässen aber nicht übertriebenen gesellschaftspolitischen Haltung, dürften sehr viele Wählerinnen und Wähler, welche die FDP in den letzten zwei Jahrzehnten Richtung SVP verlassen haben, wieder zurück kommen. Potenzial wäre da.
Die Unzufriedenheit eines Teils der SVP-Basis, beispielsweise über die verantwortungslosen impfkritischen Äusserungen der einst für die Schulmedizin stehenden Partei, über das offensichtliche Zusammengehen mit Impfgegnern, Verschwörungstheoretikern oder 5G-Gegnern sowie ob der rückständigen Haltung der SVP in vielen gesellschaftspolitischen Fragen, birgt Wählerpotenzial für Thierry Burkart's FDP.
Starkes Team an der Spitze
Der potenzielle Nachfolger von Petra Gössi hat die Findungskommission informiert, dass er die Partei mit einem starken, breit aufgestellten Team von Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten führen möchte. Gemäss Wunsch von Burkart soll das Team aus dem bisherigen 1. Vizepräsidenten Ständerat Andrea Caroni, dem bisherigen Vizepräsidenten Nationalrat Philippe Nantermod sowie Ständerätin Johanna Gapany und Nationalrat Andri Silberschmidt bestehen. Die von Thierry Burkart gewünschte Erweiterung des Präsidententeams würde eine Änderung der Statuten durch die Delegiertenversammlung erfordern.
Weiteres Vorgehen
Die nächsten Etappen sehen wie folgt aus: Am 13. September 2021 wird der Kandidat für das FDP-Präsidium zum ersten Mal von der Konferenz der kantonalen Parteipräsidenten angehört werden. Eine zweite Anhörung wird es am 1. Oktober 2021 geben. An der nächsten Delegiertenversammlung am 2. Oktober 2021 findet dann die Wahl des neuen Präsidenten statt. In der Zwischenzeit führt die Findungskommission eine formelle Anhörung mit dem Kandidaten durch, ebenso unterzieht sich der Kandidat einer Leumunsdprüfung.
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