Aarau: Beachtliche Leistung des Kantonsspitals während der Pandemie
Trotz zahlreicher pandemiebedingter Herausforderungen konnte das Kantonsspital Aarau KSA während der vergangenen zwei Jahre seinen Kernauftrag als Zentrumsspital mit Endversorgerfunktion im Kanton Aargau vollumfänglich erfüllen. Während der Pandemie wurden an den Standorten Aarau und Zofingen 1'818 stationäre Covid-Behandlungen und 272'176 Covid-Tests durchgeführt sowie 424'693 Impfdosen verabreicht. Eine Leistung, die nur dank motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglich war.
KSA
Foto ksa.ch
Am 25. Februar 2020 hiess es am Kantonsspital Aarau zum ersten Mal: «Covid-positiv». Der erste Patient im Kanton hatte sich in Norditalien angsteckt und wurde – obwohl er lediglich Halsschmerzen hatte – zum Schutz seiner Umgebung vorsorglich hospitalisiert. Seither hat die KSA-Gruppe 1'818 Covid-Patientinnen und Patienten behandelt, davon 331 (18%) auf der Intensivstation. Rund zwei Drittel aller IPS-Patienten wurden während durchschnittlich 8.2 Tagen (maximal 62 Tage) künstlich beatmet.
Rolle als Zentrumsspital gestärkt
In Ergänzung zur Covid-Behandlung hat die KSA Gruppe getestet (272'176 Tests), geimpft (424'693 Impfungen), beraten, geforscht und nicht zuletzt auch die Bevölkerung über neuste Erkenntnisse zum neuen Corona-Virus und den Impfstoffen informiert. Damit haben die Mitarbeitenden der KSA Gruppe einen bedeutenden Beitrag zur Pandemie-Bekämpfung im Aargau geleistet. Trotz dieser Zusatzbelastung konnte das KSA seine Rolle als Zentrumsspital wahrnehmen und stärken. Dieser Spagat konnte nur dank motivierten und flexiblen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in verschiedensten Bereichen erfüllt werden.
Auch in der Pandemie für alle da
Als Zentrumsspital mit Endversorgerfunktion1 ist das Kantonsspital Aarau (KSA) verpflichtet, stets freie Behandlungskapazitäten auf der Intensivstation (IPS) bereitzuhalten. Dies einerseits um jederzeit Notfälle wie Hirnschläge, Herzinfarkte oder Schwerstverletzte nach Unfällen versorgen zu können. Andererseits müssen Patientinnen und Patienten mit komplexen medizinischen Erkrankungen zur spezialisierten Diagnostik und Therapie von anderen Spitälern übernommen werden. Die Bedeutung dieser Aufgaben zeigt sich am Faktum, dass selbst während der Covid-Pandemie zwei Drittel der IPS-Betten für solche Non-Covid Patienten gebraucht wurden.
Dies gelang nur dank der Schaffung eines rund um die Uhr betriebenen Aufwachraums, der breiten Anwendung nicht-invasiver Beatmung auf den medizinischen Bettenstationen sowie der hervorragenden Zusammenarbeit innerhalb der KSA-Gruppe mit dem KSA Standort in Zofingen sowie mit anderen Spitälern und Gesundheitsinstitutionen. «Aufgrund der pandemiebedingten hohen Auslastung mussten wir mit dem bestehenden Personal zusätzliche Bettenkapazitäten schaffen, dies unter teilweise sehr herausfordernden Bedingungen. Dank der der unkomplizierten internen interdisziplinären Zusammenarbeit und des enormen Engagements seitens der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelang es uns, diese anspruchsvolle Zeit zu meistern», so Mathias Nebiker, Chefarzt und Klinikleiter für Intensivmedizin am Kantonsspital Aarau. Weiter oblag dem KSA Aarau auch die Netzwerkkoordination Aargau, welche für die Abstimmung der IPS-Kapazitäten innerhalb des Kantons gegenüber der Nationalen Koordination zuständig war.
Das KSA analysierte fast rund um die Uhr und betrieb zwei Testzentren
Die Labormedizin am KSA stand dem Spital und externen Zuweisern an 7 Tagen pro Woche für die Auswertung von SARS-CoV2 PCR und Schnelltests zur Verfügung. Zudem betrieb das KSA zwei Testzentren für die Bevölkerung, wo Testungen auf Anmeldung oder als walk-in angeboten wurden. In diesem Kontext sandten die Testzentren 65'997 Proben für eine PCR ins KSA-Labor und führten 58'723 Schnelltests direkt vor Ort durch.
Wesentlicher Teil der Dienstleistung war dabei die Beratung aller positiv Getesteten. «Mit täglich bis zu 370 positiv getesteten Personen im kontinuierlichen 7-Tagebetrieb haben die beiden KSA-Testzentren eine unverzichtbare Rolle bei der Pandemiebekämpfung im Kanton. Diese Personen werden alle elektronisch oder telefonisch kontaktiert, weiterführende Informationen und eine telefonische Beratung werden angeboten. Dies stellt einen erheblichen zusätzlichen Personalaufwand dar», erklärt Sebastian Haubitz, Oberarzt mbF Infektiologie und Infektionsprävention und Leiter der Testzentren am KSA. Im 2021 waren das im KSA rund 42'000 persönliche Beratungen via Telefon oder E-Mail. Diese Leistung erbrachte das KSA mit dem Ziel einer effizienten Pandemiebekämpfung, ohne adäquate Abgeltung.
Zwei Impfzentren zum Schutz der Aargauer Bevölkerung
Als weitere Dienstleistung für die Bevölkerung betrieb das KSA im Auftrag des Kantons bedarfsorientiert ein bis zwei Impfzentren, welche jeweils innert drei Wochen realisiert und eröffnet wurden. Ein weiteres Impfzentrum betrieb der Standort Spital Zofingen. «Unser Ziel war es, impfwilligen Personen eine niederschwellige Impfmöglichkeit anbieten zu können. Dies beinhaltete sowohl im Internet buchbare als auch Walk-In-Termine», so Barbara Jakopp, Oberärztin mbF Infektiologie und Infektionsprävention und Leiterin der Impfzentren am KSA. Auch das Impfzentrum hat zahlreiche Fragen und Anliegen der Bevölkerung beantwortet. 2021 gingen rund 30'000 E-Mails und Telefonanrufe ein.
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